Ohrfeigen-Streit

Psychologe: Familie bereitet seit Jahren Probleme

Salzburg
05.12.2010 11:21
"Es ist nur die Spitze des Eisbergs" - das sagt Ewald Moser, Leiter des Schulpsychologischen Dienstes zur Ohrfeigen-Attacke in der HASCH 1, die "Krone" berichtete mehrmals (siehe Infobox). Die Familie bezeichnet er als größten Problemfall in Salzburg. Der Schulpsychologe über den Schultyp als Sorgenkind, Vorwürfe und Konsequenzen.

"Krone": Herr Moser, der Vater meldete sich mit massiven Vorwürfen gegen die Schule zu Wort. Haben Sie tatsächlich weggeschaut?
Ewald Moser: Diese Kritik ist eine Frechheit. Seit das Mädchen in die erste Volksschule gekommen ist, bereitet uns die Familie Sorgen. Wir haben immer alle Maßnahmen in Bewegung gesetzt. An der Handelsschule sind seit sechs Wochen vier Psychologen im Einsatz. Das ist auch ein enormer finanzieller Aufwand, den wir alle zu tragen haben.

"Krone": Gab es Fortschritte in der Konfliktbewältigung?
Moser: Wir arbeiten dort sehr umfassend und beziehen auch alle Jugendzentren der Umgebung ein. Der Bub, der das Mädchen mit einer Softgun bedroht hat, ist seit sechs Wochen nicht mehr an der Schule. Er ist schon im zehnten Schuljahr und findet keinen neuen Platz.

"Krone": Lehrer und Schüler stehen noch unter Schock?
Moser: Es geht ein Riss durch die Lehrerschaft. Die Schüler sind alle zutiefst irritiert. Ab Montag werde ich die Klassenvorstände briefen.

"Krone": Probleme an den Handelsschulen häufen sich?
Moser: Leider. 50 Prozent der Erstklässler sind Poly-Flüchtlinge, die mit null Motivation in das Schuljahr gehen. Die Direktorin hat schon im Juni präventiv bei uns Hilfe angefordert.

von Sabine Salzmann, Kronen Zeitung

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