Konkurrenzkampf

Christkind verbannt Weihnachtsmann zum Nordpol

Oberösterreich
02.12.2010 19:13
Christkind versus Weihnachtsmann! Sie treten nie gemeinsam auf und buhlen ums "Bravsein" derselben Fans. Geht es nach den Oberösterreichern, geht das körperlich deutlich unterlegene Christkind als klarer Sieger aus diesem Match hervor. Acht Gemeinden haben sich offen als "Pro Christkind"-Orte registrieren lassen, am Adventmarkt in St. Wolfgang gilt Weihnachtsmann-Verbot!

"So streng wie wir ist niemand", ist man beim Wolfgangseer-Advent (Bild) stolz auf die Beharrlichkeit, mit der das Weihnachtsmann-Verbot durchgezogen wird. Neben St. Wolfgang gilt dies auch für die Märkte im salzburgerischen St. Gilgen und Strobl, die mit St. Wolfgang ein Konzept durchziehen. "Im Vorjahr wollte ein Aussteller einen aufblasbaren Weihnachtsmann aufstellen. Er hat ihn gleich wieder abgebaut", sagen St. Wolfgangs Christkind-Fans.

Auf der Homepage des Vereins "Pro Christkind" haben sich neben St. Wolfgang auch Altmünster, Gmunden, Neukirchen/A., Traunkirchen, Ebensee, Steyr und Garsten als Christkind-Bastionen geoutet. Im Internet geht der ungleiche Kampf ganz eindeutig aus: Auf Facebook hat das Christkind 34.002 "Freunde", der Weihnachtsmann bemitleidenswerte 80.

Christkind und Weihnachtsmann haben beide ihren Ursprung im Heiligen Nikolaus. Der Weihnachtsmann entwickelte sich direkt aus dieser Figur – und brachte früher katholischen Kindern die Geschenke. Das Christkind wurde vom evangelischen Martin Luther "erfunden", der die Heiligenverehrung zurückdrängen, dem Nikolo das Schenken "verbieten" wollte und die Bescherung auf Weihnachten verlegte. Da brachte der "heilige Christ" Packerl. Darunter konnte sich aber niemand etwas vorstellen – da kam das volkstümliche Christkind, natürlich blond! Im 19. Jahrhundert wurde das Christkind zum Katholizismus "bekehrt" und der Weihnachtsmann ein bisserl zum "Protestanten".

von Markus Schütz, "OÖ Krone"

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