Gegen Einsparungen

Proteste des AUA-Personals führen zu Schlägereien

Niederösterreich
02.12.2010 16:33
Anreisende zum Flughafen Wien Schwechat haben am Donnerstagmorgen kurze Verkehrsbehinderungen und Verzögerungen am Check-in-Schalter in der Abflughalle hinnehmen müssen. Der Frust einiger Fluggäste soll dabei so groß gewesen sein, dass es deshalb sogar zu Schlägereien kam. Grund für das Debakel war die Demonstration von knapp 1.600 AUA-Mitarbeitern des Bodenpersonals gegen die stockenden Kollektivvertragsverhandlungen mit dem Management der Lufthansa-Tochter AUA.

Wenig Verständnis für die Protestaktion der Arbeitnehmer zeigte die Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) die gar einen Schaden für die ganze Branche ortete. Die ÖHV berichtete am Mittwoch sogar von Schlägereien im Flughafen. Tausende Fluggäste hätten stundenlang auf ihren Flug warten müssen, jeder zweite Schalter für Security-Checks wäre geschlossen gewesen. Der Frust der Passagiere hätte schließlich in wütenden Protesten und in Prügeleien gegipfelt, so die Vereinigung. Viele Gäste wären nun "nachhaltig verärgert. Dieser Eindruck wird unseren Gästen im Gedächtnis bleiben", befürchtet Michaela Reitterer, Landesvorsitzende der ÖHV in Wien.

Gewerkschaft will zwei Prozent mehr, AUA bietet 300 Euro
Die Gespräche um einen neuen Kollektivvertrag für das AUA-Bodenpersonal (2.600 Jobs) laufen zäh. Die Gewerkschaft will zwei Prozent mehr, die Airline bietet einmalig 300 Euro plus Erfolgsbeteiligung. "Wir sind sehr überrascht, um die Teuerungsabgeltung streiten zu müssen", erklärt AUA-Betriebsratschef Alfred Junghans. Man habe schließlich alle Einschnitte, auch das 150-Millionen-Euro-Sanierungspaket und eine damit verbundene fünprozentige Gehaltskürzung, mitgetragen. Daher komme beispielsweise die im Raum stehende Kürzung der Abfertigung nicht in Frage.

Anders sieht dies naturgemäß die AUA. Laut einer Vereinbarung vom April wurde für Mitarbeiter im "alten" Kollektivvertrag eine Null-Lohnrunde bis Ende 2011 vereinbart. Von dieser würde man aber absehen, wenn im Gegenzug zum Beispiel das großzügige Abfertigungssystem (18 statt maximal zwölf Gehälter laut ASVG) geändert wird, so Sprecher Martin Hehemann.

Fortsetzung der Verhandlungen nächste Woche
Nächste Woche Montag soll weiterverhandelt werden.Am Dienstag wird dann die Fortsetzung der Betriebsversammlung stattfinden - sollte es am Montag zu keiner Einigung kommen, könnte es sogar zu einem Streik kommen. Um eine Streikfreigabe hat die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) bereits beim Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) angefragt. Knackpunkt der bisher zwei Verhandlungen waren eine mögliche Lohnerhöhung und Änderungen bei den Abfertigungszahlungen, die derzeit über dem gesetzlichen Rahmen liegen.

Kronen Zeitung und noe.krone.at

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