Skitouren-Wettkampf, das bedeutet viel Trainingsaufwand, Kondition, Technik, Überwindung und mentale Stärke mitten in den Bergen. Doch die offizielle Anerkennung bleibt dem Österreichischen Bundesfachverband für Wettkampf-Skibergsteigen (ASKIMO) verwehrt. „Die Abstimmung im Bundessport-Fachrat ist 29:12 gegen uns ausgegangen. Obwohl wir alle Auflagen erfüllen und die Unterstützung von Alpenverein und Naturfreunde hatten“, ärgern sich der neue ASKIMO-Präsident Dr. Konrad Meindl aus Tamsweg und Geschäftsführer Karl Posch.
Das trifft besonders die vier Mitglieder des Nationalteams aus Salzburg: Weltmeisterin Michaela Essl aus Abtenau, Markus Stock aus Bischofshofen, Jakob Herrmann aus Werfenweng und Ina Forchthammer aus St. Johann, die schon mit 14 Jahren zur Elite gehört. „Das tut schon weh, vor allem weil wir bei der Weltmeisterschaft in Andorra den fünften Platz in der Team- und Nationenwertung belegt haben“, sagt Markus Stock.
Bessere Bedingungen für Konkurrenz in anderen Ländern
Und auch Weltmeisterin Michaela Essl aus Abtenau ist frustriert. „Ich bin jetzt fertig ausgebildete Polizistin. Bei uns ist alles für einen Skitouren-Kader vorbereitet, doch solange wir nicht als Sport anerkannt sind, muss die Polizei warten. Bis dahin bin ich im Radsportkader und fahre in der Regenerationszeit im Frühling auf Trainingslager“, beschreibt die 22-Jährige die erschwerten Trainingsbedingungen. Die Konkurrenz aus den anderen Ländern wird im Vergleich dazu auf Rosen gebettet: Mehr Geld, mehr Zeit, mehr Unterstützung. „Das sind Profis. Die schlechteren Trainingsbedingungen müssen wir durch mehr Fleiß und Herz wettmachen, um an der Weltspitze mithalten zu können“, sagt Stock.
Dass die Bundessport Organisation BSO dem Skitourensport die Tür vor der Nase zuknallt, hat Folgen. Im Februar finden am Hochkönig die Österreichischen Meisterschaften statt. Der Sieger darf sich aber nicht Staatsmeister nennen, denn Skitouren-Wettkampf ist ja kein Sport, Frisbee schon. Jetzt steht eine Klage im Raum. Die Kletterer waren damit erfolgreich.
von Melanie Hutter, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.