'Ich bräuchte Geld'

‘Helgas’ und ‘Annas’ sind im Fokus von Neffenbetrügern

Salzburg
25.11.2010 18:34
"Helga" und "Anna" - Frauen mit diesem Namen sehen sich derzeit in der Stadt Salzburg gehäuft Anrufen von dreisten und gemeinen "Neffentrick"-Betrügern ausgesetzt. Hauptzielgruppe der Täter sind dabei betagte bzw. vor allem alleinstehende Menschen, die man hinter den jeweiligen Namen vermutet. Die Polizei warnt nun davor, sich auf diese - ein nahes Verwandtschaftsverhältnis andeutenden - Ganoven einzulassen und vorsichtig zu sein.

"Wie geht's denn? Ist bei dir alles okay?" - So oder so ähnlich melden sich die Betrüger, die dieser Tage offenbar die Stadt Salzburg in ihr Visier genommen haben, am Telefon. Sehr einsame Menschen sind in der Regel über die nette und persönliche Ansprache überaus erfreut und wähnen umgehend einen Verwandten oder guten Bekannten am anderen Ende der Leitung.

Schlechtes Gewissen bricht das Eis
Fragt der oder die Betroffene nach, wer am anderen Ende der Leitung sei, wird vorwurfsvoll die Gegenfrage gestellt, ob man ihn denn nicht erkenne - die Opfer zählen dann Namen nahestehender Personen auf, aus denen der Betrüger einen wählt und bestätigt, dass er das sei. Und dann dauert es meistens nicht mehr lange, bis es zu einer Bitte kommt: "Du, ich bräuchte übrigens kurzfristig eine kleine finanzielle Hilfe..." Selbst kann er den vereinbarten Betrag wegen irgendwelcher Terminkollisionen nicht abholen, das Geld übernimmt in der Regel ein "Freund" in der Wohnung des Opfers statt. Es kommt nicht selten vor, dass bei derartigen Taten die Opfer ihre gesamten Lebensersparnisse verlieren.

Sitzen die Hintermänner in Polen?
"Das sind organisierte Banden die sich ihre Regionen genau aufteilen", weiß Kriminalist Karlheinz Wochermayr über die Neffen-Betrüger. Die Hinterleute sitzen meist in Polen und telefonieren - vermutlich mit Wertkarten-Handys - von dort die Telefonbücher durch. Wochermayr: "Dabei suchen sie Vornamen, die auf ältere Leute schließen lassen."

Empfehlungen vonseiten der Polizei:

  • Brechen Sie Telefonate, bei denen von Ihnen Geldaushilfen gefordert werden, sofort ab.
  • Lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein und machen Sie Ihrem Gegenüber entschieden klar, dass Sie auf keine der Forderungen/Angebote eingehen werden.
  • Kontaktieren Sie den "vermeintlichen" Verwandten, indem Sie ihn unter jener Telefonnummer zurückrufen, die Sie sonst auch verwenden.
  • Bestehen Sie auf einem persönlichen Treffen und geben Sie sich nicht mit einer "Vertretung" zufrieden.
  • Lassen Sie niemanden in Ihr Haus oder Ihre Wohnung, den Sie nicht kennen.
  • Verwenden Sie zur Kontaktaufnahme mit solchen Personen die Gegensprechanlage oder verwenden Sie Türsicherungsketten bzw. -bügel.
  • Versuchen Sie, sich das Aussehen der Person für eine spätere Personenbeschreibung genau einzuprägen.
  • Notieren Sie sich - sofern möglich - Autokennzeichen und Marke, Type sowie Farbe eines möglichen Täterfahrzeuges.
  • Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle (Notruf 133).
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