Großzügige Spende

Bayerin hinterlässt 349.000 € für LKH-Kinder-Krebsstation

Salzburg
18.11.2010 17:09
Dieser Geldsegen ist auch fürs Land überraschend gekommen - die frühere Leder-Fabrikantin Aloisia Gaukler aus Bayern hat Salzburg ihr gesamtes Vermögen vermacht. Ein Wohnhaus, eine Wohnung und vier Tiefgaragen-Plätze im benachbarten Bayerisch Gmain im Wert von knapp 350.000 Euro. Die einzige Bedingung: Das Geld muss für die Kinder-Krebsstation im Landesspital verwendet werden.

In den Akten der Landesregierung steht nur "Verlassenschaft Aloisia Gaukler" – doch dahinter verbirgt sich eine der größten Schenkungen, die das Land jemals für das Spital bekommen hat. Aloisia Gaukler hatte mit ihrem Mann Eduard 1955 in Bad Reichenhall eine Lederwaren- und Lederhosenfabrik gegründet. Sie stammte aus Frankenmarkt in Oberösterreich, er war gebürtiger Tiroler – und die enge Verbindung zu ihrer alten Heimat behielten die Gauklers auch weiter im Herzen. 1985 übergaben die Gründer den Betrieb an Hans und Christl Auer aus Eben, sie selbst zogen sich ins grenznahe Bayerisch-Gmain zurück.

Verwertung dauerte bis vor wenigen Tagen

Das Paar blieb kinderlos – und kurz nach dem Tod von Aloisia Gaukler öffnete ein Notar 2008 das Testament: Sie hatte ihre gesamten Immobilien dem Land Salzburg vererbt. Und zwar unter der ausdrücklichen Bedingung, dass das Geld für die Kinder-Krebsstation verwendet wird. "Die Verwertung der Liegenschaften dauerte bis vor wenigen Tagen", weiß David Brenner als Finanzreferent Salzburgs. In zwei Etappen wurden die Immobilien verkauft: Eine Wohnung mit insgesamt vier Tiefgaragen-Plätzen in Bayerisch Gmain fand bereits 2009 einen Käufer, der insgesamt 119.000 Euro auf den Tisch legte.

Komplizierter Verkauf des Gaukler-Hauses
Etwas komplizierter war der Verkauf des Einfamilienhauses am Streitbichlweg in Bayerisch Gmain, in dem Aloisia Gaukler zuletzt gelebt hatte. Dieses "Haus im alpenländischen Stil" (so die Beschreibung in den Akten des Landes) hat sogar ein eigenes Schwimmbecken im Keller. Ein erster Interessent sprang im Sommer ab, erst jetzt wurde ein neuer Käufer gefunden, der 230.000 Euro für das Haus bezahlte.

Land will für Erinnerung an Spenderin sorgen
"Ich will vermeiden, dass diese Erbschaft für den laufenden Betrieb unserer Kinder-Krebsstation im Spital verwendet wird", sagt Brenner. "Wir suchen noch ein Projekt, um das Geld ganz im Sinn Frau Gauklers einzusetzen – da sind die Begehrlichkeiten innerhalb des Krankenhauses groß." Und noch etwas muss erst geklärt werden: "Wir wollen auch einen Platz finden, wo es eine Erinnerung an die Spenderin dieser großen Summe im Spital gibt", erklärte der Landes-Vize der "Krone".

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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