Nackt? Kein Thema!

Fußscanner am Airport Salzburg helfen den Gästen

Salzburg
13.11.2010 01:20
Mit "Nacktscannern" gehen einige internationale Flughäfen auf die Jagd nach Terroristen: Diese Geräte zeigen an, ob ein Passagier unter der Kleidung eine Waffe versteckt hat. In Salzburg sind die umstrittenen Geräte jedoch kein Thema – am Airport wurde dafür ein neuer Fußscanner aufgestellt, der den Fluggästen hilft.

Auf dem Flughafen Hamburg läuft seit sechs Wochen ein Test für den neuen "Bodyscanner": Sechs Monate lang wollen die Sicherheitsexperten ausprobieren, ob das Gerät für den Einsatz in der Praxis taugt.

Die Flugpassagiere gehen dabei durch eine Schleuse, in der sie mit Röntgenstrahlen abgetastet werden. Und der Scanner zeigt sofort an, ob jemand eine versteckte Waffe ins Flugzeug schmuggeln will. Allerdings erscheint der Passagier auf diesen Bildern nackt – wegen dieser Verletzung der Privatsphäre gibt es auch in Österreich heftige Proteste gegen die Einführung der "Nacktscanner".

"Denken nicht im Traum daran"
Wegen Protesten der Datenschützer wagte auch die EU noch keine Freigabe der Geräte. "Und wir denken nicht im Traum daran, sie bei uns zu installieren, bevor Österreich sie nicht verpflichtend vorgeschrieben hat", erklärt Alexander Klaus, Sprecher des Salzburger Flughafens.

Stattdessen richteten die Manager eine Erleichterung für die Passagiere ein – den sogenannten Fuß-Scanner. Der Apparat steht bei der Sicherheitskontrolle. "Bisher musste jeder Fluggast seine Schuhe ausziehen, wenn es beim Durchschreiten einer Schleuse gepiepst hat", weiß Klaus. "Denn die herkömmlichen Geräte können nicht anzeigen, welches Metallteil im Schuhwerk dafür verantwortlich ist – im Normalfall piepst es wegen Ösen oder einer Schnalle, nicht wegen einer Waffe, die im Absatz versteckt ist", schildert der Flughafen-Sprecher.

Trotzdem war bisher eine recht komplizierte Prozedur nötig: Auch bei Schmuddelwetter und Minusgraden mussten die Passagiere ihre Schuhe ausziehen, in eigene Kisterln legen und durch die Röntgenkontrolle schicken.

"Deutlich besserer Komfort"
"Um dieses lästige Verfahren zu erleichtern, haben wir den Fuß-Scanner gekauft – da genügt es nach dem Piepsen, wenn der Fluggast mit den Schuhen draufsteigt. So kann das Gerät sofort erkennen, ob wirklich Gefahr für die Sicherheit besteht", sagt Klaus. "Das Ding hat bloß 10.000 Euro gekostet – aber es bietet deutlich besseren Komfort, und es hat sich in der Praxis bestens bewährt."

von Robert Redtenbacher, "Salzburger Krone"

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