System in der Krise

Beruf des praktischen Arztes immer unbeliebter

Niederösterreich
10.11.2010 09:34
Es krankt am Gesundheitssystem: „Man sollte hier nicht nur auf den Preis schauen“, meint der Arzt Michael Wehrl. Beim derzeitigen Abrechnungsmodus habe man wenig Zeit für die Patienten. „Durch ausführliche Gespräche kann man aber Beschwerden genauer erklären und so sogar unnötige Untersuchungen einsparen.“

Dr. Michael Wehrl ist seit 1987 praktischer Arzt in Wiener Neustadt – und das mit Leib und Seele. Er kennt die Probleme: „Die niedrigen Vergütungssätze bereiten mir und vielen Kollegen immer mehr Schwierigkeiten.“ Denn die Praxis muss finanziert werden – Angestellte, Miete sowie Verwaltungskosten sind zu berappen. Ärzte sind deshalb gezwungen, so viele Patienten wie nur möglich zu behandeln. Im Schnitt können das täglich bis zu 250 Menschen sein, in Grippezeiten sogar noch mehr.

Wehrl: „Beratungen für Patienten kommen im derzeitigen System zu kurz.“ Beinahe jeder Kassenmediziner habe bereits einen Nebenjob als Rettungs-, Schul- oder Betriebsarzt, um sich die Praxis leisten zu können. Dr. Wehrl: „Zuerst kommt der Patient, dann der Spargedanke.“

von Lukas Lusetzky und Helmut Horvath, Kronen Zeitung

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