Prozess in Ried

Firmenschrott um 17.000 € verkauft – Ritteressen bezahlt

Oberösterreich
09.11.2010 14:23
Ein 54-Jähriger hat jahrelang Schrott, der bei seinem Arbeitgeber angefallen ist, auf eigene Rechnung verkauft und damit rund 17.000 Euro eingenommen. Den Erlös hat er sich allerdings nicht in die eigene Tasche gesteckt, sondern regelmäßig die gesamte Belegschaft großzügig eingeladen. Am Dienstag stand der Mann deswegen in Ried vor Gericht, wobei der Prozess eine überraschende Wendung nahm - Vorgesetzte entlasteten den Angeklagten.

Laut Staatsanwaltschaft, die dem 54-Jährigen Veruntreuung und schweren Diebstahl vorwarf, gehörte es unter anderem zu den Aufgaben des Angeklagten, Alu-Schrott von der Firma in eine Metallschmelze zu bringen. Dafür habe er in guten Zeiten bis zu einem Euro pro Kilogramm bekommen.

Immer für Unterhaltung gesorgt
Anstatt das Geld im Unternehmen wieder abzugeben, habe er es selbst behalten und damit seine Kollegen zu Ritteressen, Rodelpartien oder anderen geselligen Aktivitäten eingeladen. Diese schilderten vor Gericht, dass er ständig etwas Unterhaltsames organisiert hätte.

Für eine kuriose Wende sorgte dann allerdings die Aussage zweier Vorgesetzter: Sie erklärten, dass die Schrott-Geschäfte des Mannes bekannt gewesen seien. Er habe die Beträge behalten dürfen, das Vorgehen sei von oben akzeptiert worden.

Oberste Chefetage wusste von nichts
Wieso das Unternehmen dennoch Anzeige erstattet hatte, konnte in dem Prozess nicht geklärt werden, offenbar hatte die oberste Chefetage nicht über diese Gepflogenheiten Bescheid gewusst. Der Angeklagte wurde nach der Aussage seiner Vorgesetzten freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, somit ist das Urteil nicht rechtskräftig.

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