Sonnen-Garantie

Lungauer Gemeinde zählt die meisten Sonnenstunden

Salzburg
07.11.2010 20:14
Im Lungauer Ort Maria Pfarr erträgt man die dunkle Jahreszeit mit einer gewissen Gelassenheit. Kein Wunder, denn Mariapfarr macht seit Jahrzehnten das Rennen um die meisten Sonnenstunden. Als Tourismus-Gag gibt man den Gästen sogar eine Sonnen-Garantie. Und in Zukunft will man verstärkt auf Solarenergie setzen.

"Ich hab schon in der Schule gelernt, dass Mariapfarr der sonnenreichste Ort Österreichs ist", erzählt Bürgermeister Franz Doppler. Der seit Jahren selbst penibel darüber Buch führt, wie lange seine Mitbürger jeden Tag die warmen Strahlen genießen können.

Genaue Messungen seit den 50er-Jahren
Dass Mariapfarr ständig die Solar-Statistik anführt, liegt auch daran, dass es hier seit den 50er-Jahren genaue Messungen gibt. Und die inzwischen fix installierte Wetterstation der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) liefert seit Jahren exakte Daten. 690 Stunden und 11 Minuten wurden etwa von November 2006 bis März 2007 errechnet. Ein Wert, mit dem nicht einmal manche Berggipfel mithalten können.

"Vor Jahren hat sich einer unserer Touristiker die Sonnen-Garantie einfallen lassen", schmunzelt Doppler. Die gilt von Mai bis Oktober und verspricht einen Gratis-Urlaubstag, falls sich die Sonne tatsächlich einmal gar nicht zeigt. "Allerdings riskieren wir dabei nicht allzu viel. Heuer hatten wir nur zwei Tage, im Schnitt sind es kaum einmal mehr als fünf Tage ohne Sonnenstrahlen", weiß der Ortschef. "Aber die Diskussionen zwischen Urlaubsgast und Vermieter haben bereits Tradition."

Viel Sonne auch in den Wintermonaten
Nicht nur im Sommer, auch in den Wintermonaten fällt man wettermäßig in Mariapfarr auf die Sonnenseite. Wenig Nebel und der Tauernhauptkamm machen den gesamten Lungau zu einer besonderen klimatischen Zone. "Unser Vorteil ist, dass wir von Osten über Süden bis Westen keine hohen Berge haben", so Doppler. Der seine exakten Aufzeichnungen über die Sonnenstrahldauer aus einem bestimmten Grund im Jahr 2005 begonnen hat. "Wir haben auf unserer Wellnessanlage eine 160 Quadratmeter große Solaranlage und mich interessierte, wie viel Prozent der erforderlichen Energie wir daraus gewinnen können", so Doppler.

Die Zahlen waren beeindruckend, denn die Photovoltaik-Zellen decken bis zu einem Viertel des Bedarfs. "Bezüglich Solartechnik stehen wir bereits in den Startlöchern. Allerdings sind bei uns die Förderungen noch zu wenig attraktiv", bedauert der Bürgermeister.

von Gernot Huemer, Kronen Zeitung

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