Ruinen in St. Michael

Familie kämpft nach Brand: “Wir bauen die Häuser neu auf”

Salzburg
04.11.2010 16:05
Flämmarbeiten am Sockel einer Ferien-Hütte haben am Mittwoch laut Sachverständigen den Großbrand im St.-Martin-Chalets-Resort in St. Michael ausgelöst. Betreiber Herbert Bliem und seine Frau Jodi lassen sich durch das Unglück aber nicht aufhalten. Sie wollen alles wieder aufbauen und im Dezember die ersten Gäste begrüßen.

"Krone": Herr Bliem, wissen Sie schon, wie groß der Schaden ist?
Herbert Bliem: Vorerst gehen wir von 500.000 Euro aus. Da kommt natürlich noch etwas dazu, wir können die zwei Häuser ja jetzt nicht mehr vermieten.

"Krone": Machen Sie weiter?
Bliem: Das war ein schwerer Rückschlag für uns. Aber wir arbeiten seit 2007 an der Errichtung des Dorfes und haben 3,5 Millionen Euro investiert. Deswegen kämpfen wir weiter. Wir warten jetzt ab, was die Sachverständigen sagen. Bei dem zerstörten Haus - es wäre in zwei Wochen zumindest nach außen hin fertig gewesen - kann das Gerüst eventuell saniert werden. Bei der zweiten Hütte sind vor allem Renovierungsarbeiten angesagt.

"Krone": Wie lange wird es dauern, bis alles wieder steht?
Bliem: Ich rechne mit einer Zeitverzögerung von sechs Monaten. Es kommt darauf an, wie schnell wir etwas von den Versicherungen bekommen beziehungsweise wer verantwortlich ist. Als der Brand ausbrach haben ja vier Firmen an der Hütte gearbeitet. Ab der nächsten Sommersaison sollten wieder zehn Ferienhäuser für unsere Gäste zur Verfügung stehen.

"Krone": Wie sieht es denn mit den Buchungen aus, müssen Sie jetzt Urlaubern absagen?
Bliem: Im Winter 2008/2009 kamen die ersten Gäste. Mittlerweile hat sich die Zahl der Buchungen um 50% gesteigert. Sogar aus Südafrika und Dubai gibt es Anfragen. Meine Frau, sie stammt aus Großbritannien, hat unser Angebot international bekannt gemacht. Nur zu Ostern hätten wir noch freie Plätze gehabt. Wir werden die Gäste informieren und versuchen, Ausweichquartiere für die zwei nicht bewohnbaren Hütten zu finden. Wir wollen die Urlauber auf jeden Fall in den schönen Lungau bringen.

"Krone": Ihr Feriendorf ist in Öko-Bauweise errichtet, zieht das viele Urlauber an?
Bliem: Natürlich interessiert das die Gäste. Sie kommen hier in ein grünes Urlaubsparadies. Das ist ein Zukunftsthema und wird immer wichtiger. Wir haben einen großen Carport, auf dem Photovoltaik-Anlagen angebracht sind. Dazu gibt es ein Blockheizkraftwerk, dass die gesamte Energie für das Dorf erzeugt. Die Hütten sind aus unbehandeltem Holz gebaut und mit Schafwolle gedämmt. Hier gibt es keine gefährlichen Stoffe.

Interview: Manuela Kappes

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