Situation "1A"

Sobotka: Burnout in Spitälern nur in einzelnen Fällen

Niederösterreich
21.10.2010 15:39
Der schwarze Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka hat dem Präsidenten der NÖ Ärztekammer, Christoph Reisner, im Zusammenhang mit dessen Aussagen über Burnoutfälle in Spitälern (siehe Infobox) vorgeworfen, "Parteipolitik" zu betreiben. Reisner berichtete am Mittwoch, 31 Prozent der Spitalsärzte im Land seien "emotional erschöpft".

Die Kampagne sei ein "bemerkenswerter Schulterschluss", den er freilich mit Gelassenheit sehe, sagte Sobotka am Rande einer Pressekonferenz in St. Pölten. Er erinnerte daran, dass das Land im Zusammenhang mit der Übernahme aller 27 Klinikstandorte im Land "mehrere Hundert Ärzte zusätzlich angestellt" habe. Was den Wiener Neustädter Reisner angehe, so habe dieser geschwiegen, solange das Krankenhaus unter der Trägerschaft Wiener Neustadts gestanden sei. Die Vorgehensweise sei daher "mehr als durchschaubar". Sobotka sprach vom Versuch, die gesundheitspolitische Diskussion parteipolitisch zu führen.

Reisner habe offensichtlich nicht nur ein "Hauptsteckenpferd". "Wenn ich ein 'Multi' bin, ist es klar, dass ich ein Burnout kriege", so Sobotka in Richtung des Ärztekammerpräsidenten. Gebe es einzelne Fälle, so seien alle Instrumente für Hilfe, Beratung und Betreuung an der Hand. In Krankenhäusern hätten seit Jahrzehnten Mängel bestanden. Das Land habe mit den Übernahmen eingegriffen.

Anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Landeskliniken-Holding stellte Sobotka  fest, dass die klinische Betreuung in Niederösterreich "1A" sei. Was weniger funktioniere, sei das Angebot im niedergelassenen Bereich. Verteidigt werden vom Landes-Vize die "vier Häuser auf 60 Kilometer" in der Thermenregion (Mödling, Baden, Wiener Neustadt, Neunkirchen), die immerhin 460.000 Menschen zur Verfügung stünden.

"Gesundheit ist kein Markt, aber marktwirtschaftlich zu führen", so Sobotka. Es gehe um "beste Leistung mit geringstem Ressourcenaufwand". Nicht zuletzt erhob Sobotka am Donnerstag auch Forderungen an die EU. Er sprach diesbezüglich u.a. vergleichbare Qualitäts- und Behandlungsstandards in Europa, eine europaweite e-Card sowie den Abbau von Barrieren bei der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung an.

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