Zurück zum Ex-Verein

Hicke kauft sich um hohen Betrag aus Bahrain frei

Niederösterreich
20.10.2010 14:45
Einen überraschenden Transfer hat Ex-ÖFB-Trainer Josef Hickersberger vollzogen. Der 62-jährige Niederösterreicher kaufte sich im Königreich Bahrain für eine sechsstellige Summe aus dem Vertrag mit der Nationalmannschaft frei und kehrt nun zum SSC Al Wahda zurück. Den Verein aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte er erst im Mai zum nationalen Meister gemacht.

Die Mannschaft (3-2-1/10:3 Tore) aus Abu Dhabi liegt nach sechs Runden der Premier League mit vier Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Al Wasl auf dem vierten Tabellenplatz. Hickersberger wird seine neue und alte Truppe bereits am Donnerstag auswärts gegen Al Sharjah von der Tribüne aus verfolgen und gibt sein Comeback auf der Bank am 27. Oktober im Heimspiel gegen Al Shabab. Al Wahda hat im Sommer nur den brasilianischen Torjäger Silva Pinga verloren.

Der Wechsel des Niederösterreichers kam dabei eher durch Zufall zustande. Als er am vergangenen Samstag in Abu Dhabi einige nach seinem Abschied vergessene Formalitäten erledigen und einen noch ausständigen Monatsgehalt abholten wollte, waren auch viele Journalisten am Vereinssitz zu einer Pressekonferenz anwesend. Der SSC Al Wahda hatte gerade den zweiten Trainer in der neuen Saison gefeuert.

Aus dem Vertrag in Bahrain freigekauft
Sofort wurde Hicke als Nachfolgekandidat ins Spiel gebracht und gefragt, ob er den Posten wieder übernehmen wolle. Der Österreicher fühlte sich geehrt, verwies aber auf seinen Vertrag in Bahrain. "Nach meiner Rückkehr habe ich dort um Freigabe gebeten und meine Gründe dargelegt", erzählte der Trainer. Der Verband in Bahrain legte ihm zwar nichts in den Weg, rang ihm für die vorzeitige Trennung jedoch eine sechsstellige Summe ab.

Der Meistermacher, der auch ein glänzender Verhandler ist, hat es verkraften können. Nachdem im Sommer trotz Titelgewinns eine Vertragsverlängerung nicht zustande gekommen war, unterschrieb Hickersberger den bestdotierten Vertrag seiner Trainerlaufbahn. "Das bringt die Inflation der Dollar-Währung mit sich", meinte er.

Geld ist für Hicke nicht mehr so wichtig
Das Geld selbst ist "Hicke" allerdings nicht mehr so wichtig. Vielmehr ist er erleichtert, mit Bahrain vom 24. November bis 4. Dezember nicht zum Golf-Cup in den Südjemen reisen müssen. Bei diesem Turnier hatte der Niederösterreicher in Bezug auf die Sicherheit größte Bedenken, weil der Jemen von einem Zweig der Terrororganisation Al Kaida, der AQAP, in Atem gehalten wird. "Sie will die Regierung im Jemen stürzen, hat schon zweimal das Auto des britischen Botschafters mit Raketen angegriffen. Und als das Staatsoberhaupt erklärte, für die Sicherheit der Golf-Cup-Teilnehmer mit 30.000 Soldaten zu sorgen, wurde in einem Stadion eine Bombe gezündet", berichtete Hickersbeger.

Bei solchen Ereignissen kann man gut verstehen, dass der österreichische Trainer nicht ungern nach Abu Dhabi zurückkehrt. "Dort habe ich auch schon eineinhalb Jahre gearbeitet", meinte er. Und statt des Golf-Cups steht ihm dort auch eine internationale Bühne zur Verfügung. Der SSC Al Wahda nimmt vom 8. bis 18. Dezember in Abu Dhabi an der FIFA-Vereins-WM teil.

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