Wogen gehen hoch

Austria-Fans droht Besuchsverbot beim Union-Spiel

Salzburg
20.10.2010 10:26
Die Wogen nach dem "Eklat vom Tivoli" am Sonntag gehen weiter hoch. Die Westliga-Kommission muss nun schnellstmöglich zusammentreten. Es geht nicht nur um die Konsequenzen der Ausschreitungen beim Match der Wacker Amateure gegen Austria, sondern auch um das bevorstehende Spiel der Violetten bei Union Innsbruck.

Am 30. Oktober soll die Austria am kleinen Platz von Union Innsbruck antreten. Für Union-Obmann Lener ist das nach den Ausschreitungen im Tivoli unvorstellbar. Deswegen gab er das "Problem" gleich an den Tiroler Verband weiter. Und dort will Präsident Sepp Geisler nun hart durchgreifen: "Jede Minute des Dialoges mit diesen sogenannten Fans ist zu viel."

Geisler will das Union-Spiel über die "Rechtspflege-Ordnung des ÖFB" retten – in dem den Violetten untersagt wird, mit Fans anzureisen. Die Austria selbst muss das dann auch sicherstellen. Sollte es außerhalb des Stadions zu Vorfällen kommen, würde es harte zivilrechtliche Konsequenzen geben, der Gastverein aber ungeschoren bleiben.

"Das ist nicht die beste aller Ideen"
Vom Aussperren der Fans hält Austria-Obmann Walter Windischbauer freilich nicht viel: "Ich bin für jeden konstruktiven Ansatz aufgeschlossen. Aber das ist wahrlich nicht die beste aller Ideen zu diesem Thema, denn das trifft genauso die echten Fußball-Enthusiasten."

Augenmaß ist gefragt und deshalb gehört ins Absurditäten-Kabinett, wie der Tiroler Verbandspräsident Geisler sich eine Problemlösung langfristig vorstellt, sollten sich Zwischenfälle wie beim Wacker-Spiel wiederholen: Solidarität gegen Gewalt der restlichen Westligisten, kein Antreten gegen die Salzburger Veilchen – was konsequenterweise Austrias Liga-Ausschluss zur Folge hätte.

Dann müsste man aber auch die Wacker Amateure und Bregenz ausschließen. Denn dort gibt es ebenso einen Kern höchst gewaltbereiter Fans. Dieses Problem ist mit der derzeitigen österreichischen Rechtslage kaum in den Griff zu kriegen. In England geht man mit solchen Rabauken viel rigider um.

Stimmen zum "Eklat vom Tivoli":

Herbert Hübel, Salzburger Verbandspräsident: "Es besteht Handlungsbedarf. Wer Gewalt übt, hat auf dem Platz nichts verloren. Der Verein kriegt das Fett ab, aber das trifft nicht die Schuldigen. Und Verlierer ist der Fußball."

Sepp Geisler, Tiroler Verbandspräsident: "Verniedlichungen – von dieser Strategie der Salzburger habe ich nach den Vorkommnissen vom Sonntag die Nase voll."

Walter Windischbauer, Austria-Obmann: "Das Passierte ist unentschuldbar, ich nehme keinen in Schutz. Aber der Veranstalter hat auch die Hausaufgaben schlampig gemacht. Eine bessere Koordination mit Behörde und Polizei müsste ein sicheres Spiel bei Union Innsbruck gewährleisten."

Herbert Lener, Obmann des nächsten Austria-Auswärtsgegners Union Innsbruck: "Das wird ein Spiel auf höchster Sicherheitsstufe, wie wenn es gegen Rapid gehen würde. Das ist für mich nicht finanzierbar. Ich habe dem Verband deswegen mitgeteilt, dass ich das Match nicht austragen kann."

"Salzburger Krone"

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