Herbert Gschwendtner zieht es in die Berge, seinen Bruder Walter (58) noch höher hinauf: Der Salzburger lebt seit Langem in Hinwil in der Schweiz und pilotiert seit 1989 Ballons. Gemeinsam mit Max Krebs startete er heuer beim berühmtesten Ballon-Rennen der Welt, beim Gordon-Bennett-Wettbewerb, diesmal von Bristol (GB) aus: Mit 700 Kilo Ballast an Bord, Sandsäcken und 20 Liter Trinkwasser ging es mit "HB-QHP" zunächst parallel zur französischen Küste bei Bordeaux, danach bei Vollmond über die Pyrenäen nach Spanien.
"Wir wollten nicht aufs Mittelmeer hinaustreiben"
Nach 27 Stunden und 32 Minuten in der Luft entschlossen sich Walter Gschwendtner und Max Krebs zur Landung: "Der Wind war schwach, wir wollten unter diesen Umständen nicht aufs Mittelmeer hinaustreiben." Sie landeten so unversehrt in einem Maisfeld bei Bourg-Madame (F), 1.070 Kilometer haben sie zurück gelegt: Platz 9. Der Salzburger Gerald Stürzlinger, der es im Vorjahr bis Algerien geschafft hatte, belegte heuer nur Platz 15. Er landete in Palmiers (F), kam also rund 998 Kilometer weit.
Tragischer Absturz von US-Amerikanern trübt Freude
"Wir konnten uns über unsere gute Platzierung und die Siegerehrung durch Prinz Philipp aber nicht freuen", so Walter Gschwendtner tief betroffen. Denn der US-Ballon ihrer Kameraden Richard Abruzzo und Carol Rymer Davis ging in einem Gewitter zwischen Italien und Albanien verloren. Der Gas-Ballon war 21 Kilometer von der italienischen Küste entfernt, als ein heftiges Gewitter ausbrach. Letzte Satelliten-Daten zeigten, dass der Ballon mit einem Tempo von 25 Metern pro Sekunde zu Boden raste. Von den erfahrenen Piloten und dem Ballon fehlt seit mehr als zwei Wochen jede Spur.
Kronen Zeitung
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