Sicher, wenn 700 Menschen einstimmig "Angels" intonieren, dann genießt er es immer noch, badet im Ruhm und Rampenlicht, in der Anbetung des Pop-Gottes, als der er sich gerne von Zehntausenden feiern ließ. Doch der Jubel und Applaus scheinen das Ego von Robbie Williams nicht mehr überdimensional aufzublasen. Er genießt – aber kann auch teilen. Der Scheinwerfer muss nicht länger ihn fokussieren.
Anlässlich seines Best-of-Albums "In And Out Of Consciousness", das am Freitag erschienen ist, enterte Robbie Williams noch einmal im Alleingang die Bühne – nicht vor Tausenden kreischenden Fans, sondern er gab eines seiner legendären Mini-Konzerte im eleganten Alhambra-Club in Paris. Entspannt, fröhlich und in Bestform schien er bei dem Gig am Sonntagabend Abschied zu nehmen von einer Ära. Der Solo-Künstler will nicht länger einsam sein.
Mit seiner Greatest-Hits-Sammlung erlischt nun auch sein hochdotierter Plattenvertrag mit der EMI – der Fokus liegt schon jetzt ganz und gar auf seinem Comeback mit Take That. "Ich möchte kein Solostar mehr sein. Gut möglich, dass das meine letzte CD ist", gestand er erst unlängst. Um seine Abdankung als Pop-König, der nicht mehr alleine regieren will, zu untermalen, holte er sich auch für diese One-Man-Show Unterstützung. "Er ist der beste Songwriter, den es zurzeit gibt. Und er ist mein Freund – der einzigartige Gary Barlow", kündigte er seine einstigen Kontrahenten an. "Wir hatten unsere Differenzen. Aber wir haben uns entschuldigt und in die Arme genommen. Meine Frau nennt ihn nun meinen Ehemann, ich sage Chef zu ihm", schmunzelte er vor dem gemeinsamen Duett "Shame".
Und noch jemand war zwischen Hits wie "Let Me Entertain You", "No Regrets", "Come Undone", "Feel" u.m. allgegenwärtig in seinen Gedanken mit auf der Bühne: Neo-Ehefrau Ayda. "Ich liebe sie. Sie hat nicht nur einen wunderbaren Körper, sondern auch ein Hirn. Wer sagt, dass sich bei mir alles nur um Sex drehen muss?", betonte er ausgelassen. Nächstes Jahr wird Robbie Williams wohl wieder Stadionluft schnuppern. Doch nicht alleine, sondern mit seinen Freunden von Take That.
von Franziska Trost & Christoph Andert
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