Erst Anfang Oktober war ein Schlossbesitzer auf seinem Grundstück in Grödig (Flachgau) auf 29 Cannabispflanzen gestoßen. Der "Gärtner" dieser Plantage ist der Polizei noch ebenso unbekannt wie jener Mann, der am 19. September in einer Outdoor-Zuchtanlage in einem Wald in Saalfelden (Pinzgau) von einer Überwachungskamera fotografiert wurde, aber nur von hinten zu sehen war.
Die Cannabisstauden in Schwarzach waren zwar kultiviert, aber noch nicht reif für die Ernte. "Dennoch ist das Anpflanzen strafbar, wenn der Anbau mit dem Vorsatz, Suchtgift zu erzeugen, erfolgt ist", so Oberstleutnant Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt. Die Erntezeit im Freien gehe nun aber wegen der zunehmend kälteren Witterung zu Ende.
Heuer bereits mehr Fälle als im gesamten Vorjahr
Die Polizei registrierte heuer eine leichte Steigerung bei Cannabis-Plantagen: Bis zum 3. Oktober wurden im Land laut Kriminalstatistik 25 Indoor-Anlagen sichergestellt. Im gesamten Vorjahr waren es 24, teilte Karin Temel vom Landespolizeikommando mit.
Dass offenbar auch immer mehr illegale Zuchtanlagen im Freien angebaut werden, liege vermutlich daran, dass die Täter dann schwieriger gefunden werden könnten, meinte Voggenberger. Allerdings sei der Cannabis-Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol, Anm.) der Blütenstände geringer als bei Indoor-Zucht.
Kritik von Polizist: Verkauf und Kauf von Samen ist legal
Generell würden die im Handel erhältlichen Samen derzeit eine bessere Qualität aufweisen. Bei einer optimalen Züchtung könne ein THC-Gehalt von 30 Prozent erzielt werden, vor einigen Jahren lag dieser noch bei zehn Prozent. "Ein Reinheitsgrad von 15 bis 20 Prozent bei Indoor-Plantagen ist heute schon normal. Die Samen sind auch leichter zu bekommen. Der Verkauf in Hanfgeschäften ist nicht verboten", kritisierte der Kriminalbeamte.
Symbolbild
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