Lkw überfallen

4.500 Handys gestohlen – Prozess auf 2011 vertagt

Niederösterreich
07.10.2010 12:28
Im Prozess um einen Überfall auf einen Lkw auf der Westautobahn bei St. Pölten im vergangenen Dezember hat es am Donnerstag wieder kein Urteil gegeben. Weil zwei Zeugen nicht erscheinen konnten - sie befinden sich in Ungarn in Haft - wurde die Mitte Juli begonnene Verhandlung erneut vertagt - und zwar voraussichtlich auf Ende Jänner 2011.

Laut Aussagen der beiden ungarischen Lenker soll der Lkw auf der A1 von den als Polizisten getarnten Angeklagten mittels Anhaltekellen auf einen Parkplatz gelotst und dort gekapert worden sein. Die rund 4.500 Mobiltelefone im Wert von 466.000 Euro sollen die mutmaßlichen Täter mit dem Lastwagen dann nach Oberösterreich geschafft und auf ein anderes Fahrzeug verladen haben. Die beiden Ungarn dürften sie auf der Ladefläche gefesselt zurückgelassen haben, bevor sie mit der Beute flüchteten.

Überfall war abgemachte Sache?
Die Flucht der drei slowakischen Staatsbürger, alle drei zwischen 25 und 28 Jahren alt, endete allerdings noch am selben Tag am burgenländischen Grenzübergang Nickelsdorf, wo das Trio angehalten und 22 Handys sichergestellt wurden. Seit ihrer Festnahme behaupten die Männer, dass der Überfall eine mit den beiden Ungarn abgemachte Sache gewesen sei - was diese bestreiten. Auch am Donnerstag blieben die Beschuldigten bei dieser Version.

Überwachungsbilder konnten nicht verwendet werden
Von der Asfinag angeforderte Überwachungsbilder von einem Autobahnparkplatz konnten nicht an das Gericht übergeben werden, teilte Richterin Doris Wais-Pfeffer mit. Die Aufnahmen - sie waren einer der Gründe für die Vertagung - würden nur für wenige Stunden gespeichert und existieren daher nicht mehr, erklärte die Richterin. Zwei mutmaßliche Mittäter - einer davon ein Bruder eines Angeklagten - sollen außerdem zunächst als Zeugen aussagen. Sie müssen aber erst nach Österreich ausgeliefert werden, was im Jänner der Fall sein dürfte.

Handyortungen und Radarfotos
Die Aussagen von einem der mutmaßlichen Täter sollten mit Hilfe von Handyortungen und Radarbildern überprüft werden, was aber nur bedingt gelang. Die Angaben des Verdächtigen passten nämlich nicht mit dem Standort, den die Handyortung ergab, zusammen. Auch ein Radarfoto, das vermutlich eines der Autos der Verdächtigen zeigt,  bei dem das Kennzeichen aber nicht zu erkennen ist, stimmte nicht mit dem angegebenen Zeitschema überein.

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