Peinlicher PR-Flop

Chef schrieb einzig positive Amazon-Reviews zu WeTab

Elektronik
05.10.2010 10:18
Dieser vermeintliche PR-Coup ist gefloppt: Ein Blogger hat aufgedeckt, dass die einzigen beiden überaus positiven Amazon-Bewertungen zum Tablet-PC WeTab von Helmut Hoffer von Ankershoffen, dem Chef der Herstellerfirma, stammen. Nachdem noch hektisch versucht worden war, das PR-Desaster zu vertuschen, hat Hoffer von Ankershoffen nun seine Schuld eingestanden und sich vorerst von seinem Posten als Geschäftsführer zurückgezogen.

"Ich muss meine vorige Rezension korrigieren: Das WeTab ist nicht gut sondern sehr sehr gut." und "Insgesamt macht das WeTab einen sehr sehr guten Eindruck. Ich kann das Teil nur empfehlen und warte sehr gespannt auf die Android App Unterstützung!" war da unter anderem bei Amazon zu lesen. Eine angeblich technisch nicht versierte Frau verfasste die zweite Lobeshymne, etwa sei die "'Daumen-Navigation' (heisst das so?) praktisch" und "Den Lüfter hör ich überhaupt nicht, springt nur ganz selten an, prima." Dabei fiel auf, dass lediglich diese zwei Bewertungen fünf Sterne vergaben, alle anderen Käufer beschwerten sich über allerhand Mängel - etwa ruckelnde Videos oder die nicht ausgereifte Software und Touchpad-Steuerung.

Blogger Richard Gutjahr wurde ob des überschwänglichen Lobs neugierig und rief das Kundenprofil der beiden Bewerter auf - und stieß dabei auf den Namen Helmut Hoffer von Ankershoffen, seines Zeichens Chef von Neofonie, der Entwickler des WeTab. Die zweite Rezensentin stellte sich als seine Ehefrau heraus. Nach dem Bekanntwerden dieser Tatsache entbrannte im Internet eine Diskussion darüber, ob irgendjemand tatsächlich so plump versuchen würde, sein eigenes Produkt zu bewerben oder ob es sich möglicherweise um einen Versuch handle, Hoffer von Ankershoffen zu diskreditieren. Doch die Lobeshymnen wurden hektisch gelöscht, was den Verdacht erhärtete.

Nun hat Hoffer von Ankershoffen zugegeben: "Die beiden fraglichen Rezensionen auf Amazon habe ich privat verfasst ohne mich mit der übrigen Geschäftsführung oder unserer Kommunikationsabteilung abzustimmen." Es sei zwar ein Fehler gewesen, diese nicht unter seinem eigenen Namen geschrieben zu haben, doch er stehe zu seiner Meinung und die Bewertung sei korrekt gewesen, heißt es in einer Presseaussendung weiter. Er werde sein Amt als Geschäftsführer vorübergehend ruhen lassen, so Hoffer von Ankershoffen.

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