Rohrbach-Prozess

Täter kassiert für Sexualmorde 18 Jahre Haft

Oberösterreich
01.10.2010 18:47
Der 25-Jährige, der zwei sexuell motivierte Morde, Vergewaltigung und Störung der Totenruhe gestanden hat, ist am Freitag in einem Prozess am Landesgericht Linz zu 18 Jahren Haft und zur Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt worden. Die Geschworenen haben ihn für zurechnungsfähig erachtet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Mann hat am 25. Mai 2009 eine 61-Jährige und am 16. März 2010 eine 47-Jährige erdrosselt, später mit Messern traktiert und sich an ihnen vergangen. Die Geschworenen haben ihn des Mordes, der Vergewaltigung und der Störung der Totenruhe für schuldig befunden. Der Verteidiger nahm das Urteil an, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher gefordert. Verteidiger Andreas Mauhart sagte, sein Mandant sei "schuldig, hochgradig abartig, gefährlich und nicht zurechnungsfähig". Ein psychiatrisches Gutachten bescheinigt dem Mann aber sehr wohl Zurechnungsfähigkeit. Der Angeklagte selbst wünschte sich eine Therapie, die er nun auch erhalten wird.

Gutachter: "Schwere Persönlichkeitsstörung"
Der neuropsychiatrische Sachverständige sprach in seiner Aussage am Freitag von einer "schweren schizoiden Persönlichkeitsstörung, die durch Unfähigkeit zur Empathie, emotionale Kühle und extreme Wahrnehmungseinschränkung gekennzeichnet ist". Außerdem weise der Beschuldigte eine schwere Störung der Sexualpräferenz in Richtung Sadismus auf. Der Sachverständige hielt ihn aber für zurechnungsfähig, da er sich genau an den Tathergang erinnern konnte und das Unrecht seiner Taten einsah. Sehr wohl sei die Zurechnungsfähigkeit aber eingeschränkt durch die schwere psychische Abnormität. Eine so schwere Störung sei ihm noch nie untergekommen, sagte der Mediziner. Der Experte, der den Leichnam der 47-Jährigen obduziert hatte, sagte, er habe noch nie eine Leiche gesehen, die so zugerichtet war.

Beide Opfer waren Bekannte des Angeklagten, beide seien laut seiner Aussage zudringlich geworden. "Ich habe nichts gefühlt und kein Mitleid gehabt", sagte er in Bezug auf das erste Opfer, das er mit dem Riemen seiner Tasche erdrosselt habe. Auch die 47-Jährige habe er gewürgt, mit ihrem Schal, und ihr sechs Messer in die Brust gerammt, weil er den Eindruck gehabt habe, sie sei noch am Leben. Dann habe er sich an der Leiche vergangen und dazwischen immer wieder Zigaretten geraucht. "Dann bin ich zu mir gekommen", sagte der 25-Jährige. Er habe die Tat wie einen Raubmord aussehen lassen wollen und Geld aus der Wohnung des Opfers mitgenommen. Der Mann wurde durch das Handy-Protokoll der 47-Jährigen überführt.

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