Bereits im Herbst des Vorjahres habe im Kosovo die erste Kontaktaufnahme mit den mutmaßlichen Tätern stattgefunden, so einer der Ermittelnden bei der Verhandlung am Landesgericht Salzburg. "Wir wollten die unbekannte Tätergruppe aushebeln." Doch das Scheingeschäft über vorerst 30 Kilogramm Heroin kam nicht zustande. Im Mai habe sich dann "Dani", wie der Spitzname des Kosovaren gelautet habe, von sich aus gemeldet, sagte der Polizist. Der 46-Jährige brauchte Geld. "Ich habe 100.000 Euro Schulden", so seine Begründung. Er war bereits in der Schweiz wegen eines Drogendelikts vor Gericht gestanden.
Kaufpreis von 119.000 Euro für sieben Kilo Heroin
Vor Gericht beteuerte "Dani", dass er von Hintermännern dazu beauftragt worden sei. Er hätte in Salzburg den Kaufpreis für die sieben Kilo Heroin - 119.000 Euro - kassieren sollen und davon 14.000 Euro behalten dürfen. Er gab an, er habe nicht gewusst, was sich in den sieben Päckchen befunden hätte, "aber ich ahnte, es war nichts Gutes drinnen."
5.000 Euro für eine Fahrt
Der 35-jährige holländische Staatsbürger, Kraftfahrer von Beruf, soll das Heroin in einem Wagen von Maastricht nach Salzburg gefahren und für den Transport 5.000 Euro kassiert haben. Bei der Durchsuchung des Pkw wurde ein Sportbeutel aus Plastik entdeckt, in dem sich die sieben Päckchen befanden. Sie waren mit Streupfeffer versehen, damit Spürhunde das Heroin nicht riechen konnten.
Für den österreichischen Markt bestimmt
Die sichergestellten Drogen waren von höchster Qualität, ihr Straßenverkaufswert betrug mindestens 1,2 Millionen Euro, wie das Landeskriminalamt nach der Festnahme der beiden Verdächtigen am 27. Mai bekannt gegeben hatte. Das Suchtgift soll für den österreichischen Markt bestimmt gewesen sein.
Dem Staatsanwalt war die Strafe für den 35-Jährigen aus den Niederlanden zu mild, er legte Berufung ein. Die Verteidigerin des 46-jährigen Kosovaren erbat Bedenkzeit.
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