Kampf gegen Einzelne

Kritik an Anschobers Anti-Atom-Strategie

Oberösterreich
28.09.2010 14:11
Der Sprecher von "atomstopp_oberoesterreich", Roland Egger, hat am Dienstag die Anti-Atom-Strategie von Umweltlandesrat Rudi Anschober kritisiert: "Das Bekämpfen von einzelnen AKW sollte man endlich aufgeben", forderte er. Man müsse das Problem an der Wurzel - Euratom - packen. Anschober hatte zuvor erklärt, dass der Widerstand gegen die grenznahen Atommeiler Temelin (Bild), Isar 1 und Mochovce wachse.

"Wir fühlen uns von der Bundesregierung im Stich gelassen", sagte der Landesrat. Nach jahrelangem "Dauerschlaf" müsse Österreich aktiv werden und Umweltminister Niki Berlakovich (ÖVP) politische Verhandlungen mit den betroffenen Staaten führen. Anschober fordert einen Anti-Atom-Gipfel des Bundes mit den Ländern.

Elvira Pöschko von der "Antiatom Szene" ging weiter: "Hier wird bewusst ein falsches Spiel gespielt." Sie stellte die Frage, ob sich Berlakovich der Bevölkerung oder doch eher der Atomlobby verpflichtet fühle. Er müsse endlich effektive Schritte gegen den Ausbau von Temelin und Mochovce setzen, sonst sei er als Minister nicht mehr tragbar, betonte Pöschko.

Mehrheit der Bevölkerung für Atomausstieg
Die Bevölkerung resigniere jedenfalls nicht, verwies Anschober darauf, dass mehr als 5.000 Personen mit ihrer Unterschrift gegen den Ausbau von Temelin protestieren würden. Aus aktuellem Anlass kündigte er zudem eine "Aktions- und Menschenkette" gegen die Laufzeitverlängerung deutscher AKW am 9. Oktober in München an. Bei dem von Anschober geforderten österreichischen Gipfel müsse auch Euratom ein Thema sein, die Bundesregierung sei hier ebenfalls am Zug, betonte er. Für ein Volksbegehren seien ausreichend Unterschriften gesammelt worden.

"Anschober war schon einmal pointierter, was einen Euratom-Ausstieg betrifft", kritisierte Egger. Seitdem sich FPÖ und BZÖ ebenfalls des Themas angenommen haben, würden die Grünen offenbar glauben, nicht mehr damit punkten zu können. Egger machte erneut darauf aufmerksam, dass 78 Prozent der Österreicher für einen Ausstieg seien. "Das sind nicht nur Grün-Wähler." Protestaktionen gegen einzelne AKW seien zwar medienwirksam, so der "atomstopp_oberoesterreich"-Sprecher, die Basis bilde aber Euratom.

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