200 Obdachlose

Stadt Linz lässt “besetzte” Hallen räumen

Oberösterreich
24.09.2010 09:57
Unerträglich ist der Sommer für die Bewohner in der Linzer Raimundstraße gewesen. Grund: Bis zu 200 Personen "besetzten" zwei verlassene Lagerhallen beim sogenannten Winkler-Bahnhof. Dadurch kam's zu einer "unerträglichen Geruchsbelästigung" – gegen die nach zahlreichen Protesten nun auch die Stadt vorgeht.

"Der Zustand ist furchtbar. Ich glaube, es sind vorwiegend Rumänen und Bulgaren, die in den Hallen nächtigen. Da wohnen ganze Familien mit kleinen Kindern. Im ersten Stock haben sie sogar Zelte aufgebaut", beschreibt ein Anrainer die Situation. Jeden Abend gegen zehn Uhr kommen die Obdachlosen auf das Areal des Winkler-Bahnhofs.

"Es gibt keine sanitären Anlagen. Wenn ich jetzt in dem kleinen Vorgarten bei uns sitze, halte ich es wegen des Fäkaliengestanks fast nicht aus. Und überall liegt der Müll", klagt ein anderer Anrainer. Schon mehrfach hätte er sich beim Magistrat beschwert. "Ich habe auch den neuen Ordnungsdienst gerufen, aber die haben nur Fotos gemacht", so der Bewohner.

Räumung  binnen einer Wochen
Dennoch tragen die Beschwerden nun Früchte: Bürgermeister und Baureferent Franz Dobusch hat sich selbst ein Bild von der Lage gemacht: "In Absprache mit der Bauverwaltung habe ich Anfang der Woche einen Mandatsbescheid an den privaten Eigentümer des Gebäudes erlassen. Er muss die Hallen, die abgerissen werden sollen, bis zum Ende der Woche räumen, säubern und verbarrikadieren."

Die Baubehörde kann nur deshalb einschreiten, weil die Gebäude als Lager- und Büroraum gewidmet sind, nicht jedoch als Wohnhaus. "Wird unser Bescheid nicht sofort umgesetzt, sind weitere Konsequenzen möglich", erklärt Dobusch. Die Anrainer sind froh, dass Bewegung in die Sache kommt.

von Elisabeth Stephan, "OÖ Krone"
Symbolbild

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