Heikles Material

Causa USB-Stick: War Mörder auch ein IS-Kämpfer?

Vorarlberg
17.08.2020 06:01

Ein Datenschutz-Skandal erschüttert die Justizanstalt Feldkirch (Vorarlberg). Wie berichtet, hatte eine Top-Beamtin einen USB-Stick verloren. Der Inhalt wurde der „Krone“ zugespielt. Eine Datei lässt aufhorchen: Soner Ö., Mörder eines Amtsleiters der BH Dornbirn, behauptete mehrfach, für den IS gekämpft zu haben.

Es war wohl ein einfacher Moment der Unaufmerksamkeit, der der hochrangigen Beamtin der Justizanstalt Feldkirch nun zum Verhängnis wird. Vor Monaten verlor sie (außerhalb der Gefängnismauern) einen USB-Stick beim Fahrradständer.

Während dieser vom Finder anonym an die Datenschutzbehörde weitergeleitet wurde, wurde sein Inhalt der „Krone“ zugespielt. Und der bietet einigermaßen viel Zündstoff. Familienfotos und private Angelegenheiten sind nur auf den ersten Blick darauf. Doch klickt man sich einige Unterordner weiter, offenbaren sich Geheimnisse der Justizanstalt. Sitzungsprotokolle, Anfragen, Bescheide und dienstinterne Angelegenheiten, ein Schreiben in privater Angelegenheit (allerdings versehen mit Bundesadler).

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Die Justizbehörden sind gesetzlich verpflichtet, die ihnen bekannt gewordenen Daten unter strengen Auflagen zu schützen.

Jurist Andreas Kleinbichler zu der Causa

Mörder von Sozialamtsleiter mit IS-Verbindungen?
Ein Dokument sticht jedoch besonders hervor. Es handelt von Söner Ö.: Der Türke (35) ermordete am 6. Februar 2019 den Leiter der Sozialabteilung der BH Dornbirn mit einem wuchtigen Messerstich. Er war trotz bestehenden Aufenthaltsverbotes illegal nach Österreich zurückgekehrt.

Wie nun ersichtlich wird, zeigte der bereits zu lebenslanger Haft Verurteilte keinerlei Reue. Kurz vor seiner Überstellung von Feldkirch nach Innsbruck - das Personal in Vorarlberg reichte nicht aus, um für Sicherheit zu sorgen - gab Soner Ö. mehrfach an, in Syrien als Scharfschütze in Kampfhandlungen der Terrororganisation IS involviert gewesen zu sein.

Und er betonte, dass der von ihm Ermordete nicht der letzte Tote gewesen sei. Immer wieder bedrohte er Justizwachebeamte und Mithäftlinge.

Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung

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