Oktoberfest-Fund

100 Jahre altes Grillhendl auf der Wiesn ausgegraben

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19.09.2010 14:45
Historiker haben in einer früheren Abfallgrube auf dem Oktoberfestgelände die Knochen eines mehr als 100 Jahre alten Wiesn-Hendls entdeckt. Die historischen Speisereste sind zum 200-jährigen Bestehen der Wiesn derzeit in der Ausstellung "Das Oktoberfest 1810 - 2010" im Münchner Stadtmuseum zu bewundern.

Die Knochen waren bereits vor elf Jahren in der Müllgrube der Kochel-Bude von Festwirt August Trefler gefunden worden und sollen aus der Zeit um 1900 stammen, wie es in dem Buch "Das Oktoberfest 1810-2010" des Münchner Stadtmuseums heißt. In der Abfallgrube, die 1999 bei Erdarbeiten zur Beseitigung von Kriegslasten freigelegt wurde, fanden sich auch die Scherben mehrerer Bierkrüge mit dem Schriftzug "Kochelbräu". Die Kochelbrauerei war bis 1906 im Wirtsbudenring vertreten.

Bauern brachten eigenes Hendl mit
Zu den Anfängen der Wiesn bis zum Zweiten Weltkrieg war das Hendl, heute das Wiesn-Gericht schlechthin, noch etwas besonders. Anfangs gab es vor allem Käse, Nüsse und Rettich, erst später kamen Würste und Fisch hinzu. Die Bauern brachten ihr eigenes Huhn mit und ließen es vom Lohnbrater gegen Geld braten. Damit es keinen Streit gab und jeder auch sicher sein eigenes Huhn wiederbekam, gab es nummerierte Marken.

Heute werden auf der Wiesn jedes Jahr rund eine halbe Million Hendl verzehrt, ein Rekord lag im Jahr 1990 bei über 750 000. Allerdings werden Knochen und kaputte Bierkrüge nicht mehr vergraben und bleiben der Nachwelt somit nicht erhalten: Der Müll auf der Wiesn wird säuberlich getrennt und dann verwertet oder entsorgt - sonst wäre die Theresienwiese längst ein Berg. Allein im vergangenen Jahr hinterließen die Besucher mehr als 720 Tonnen Restmüll, 51 Tonnen Altpapier und 341 Tonnen Speisereste und Knochen.

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