Gegen Lkw-Transit

500 Leute bei B145-Blockade – 20.000 Unterschriften

Oberösterreich
18.09.2010 11:10
Im Kampf gegen den Transit-Verkehr im Salzkammergut sind am Freitag etwa 500 Menschen auf die Straße gegangen. Mit Vertretern aus 17 Gemeinden der drei durch Mautflüchtlinge geplagten Bundesländer blockierten sie die B145 bei Bad Ischl. Der Veranstalter, die Initiative "Lebensraum Salzkammergut", strebt eine Lkw-Tonnagebeschränkung für den Transit- und Lkw-Autobahn-Ausweichverkehr an. Bereits 20.000 Protestunterschriften wurden gesammelt.

"Wir sind überparteilich. Uns geht es um eine vernünftige Lösung", stellt Silvester Leitner, Obmann des Vereines "Lebensraum Salzkammergut", zu Beginn seiner Rede dar. Und nennt die dramatischen Fakten: Seit Einführung der Maut sei der Lkw-Transit um 44 Prozent gestiegen, besagen Zahlen von 2009. Man müsse die Bevölkerung vor dem laut Prognosen immer ärger werdenden Lkw-Verkehr schützen.

15 Prozent der betroffenen Menschen aus der Region machen schon aktiv im Kampf gegen den Transit mit, und es würden immer mehr Gemeinden, so Leitner. Harte Kritik gab's an den Verkehrszählungen des Landes: Da würde manipulativ gefragt. So wären bei genauer Betrachtung zwischen zwei Tunnels auf der Strecke Gmunden - Ebensee 160 Laster "spurlos" verschwunden, so Helmut Winterauer aus Bad Goisern.

Unterstützung von Prominenz und Politik
Unterstützung gab's auch von der Prominenz: TV-Star Miguel Herz-Kestranek ließ von seiner Schwester Claudia Cosack eine Grußbotschaft verlesen: "Diesen besonderen Lebensraum zu erhalten, muss selbstverständlich sein. Wir müssen diese Verantwortung von den Politikern einfordern."

Auch die Grünen fordern eine Tonnagebeschränkung von 3,5 Tonnen für Lkw. Die Verkehrssprecherin der Grünen in Nationalrat Gabi Moser will kommende Woche einen dementsprechenden Antrag einbringen. Moser war am Freitag vor Ort in Bad Ischl und sprach von einer gut organisierten Kundgebung, "die Kinder malen mit Kreide Blumen auf die Straße", die Leute zögen an einem Strang.

BZÖ-Landesobfrau und Nationalratsabgeordnete Ursula Haubner solidarisierte sich mit den betroffenen Anrainern. Sie wolle eine Anfrage an Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) stellen, "wie sie gegen die stark gestiegene Zahl an Mautflüchtlingen auf der B145 unterstützend eingreifen kann und mit dem Land Oberösterreich eine gemeinsame Lösung gefunden wird."

von Johannes Nöbauer ("OÖ Krone") und ooe.krone.at

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