Anna Netrebko sang heuer unter dem rostigen Blechdach und eigentlich war die Sanierung der Felsenreitschule schon lange überfällig. Salzburgs Präsidentin Helga Rabl Stadler scheut bekanntlich auch nicht davor zurück, zu drastischen Mitteln zu greifen, wenn es um "ihre" Festspiele geht: "Ich bin mit dem damaligen Finanzminister Wilhelm Molterer in einer Pause auf das Dach der Felsenreitschule geklettert. Der Minister war entsetzt über den Zustand und hat daraufhin sofort Mittel zugesagt."
Auf 6,3 Millionen Euro Kosten ist die Sanierung ausgelegt, die Tribünen der Spielstätte wurden bereits im Zuge der Errichtung beim "Haus für Mozart" mit errichtet. Die ausführenden Unternehmen Hinteregger, Oberhofer und IPC haben eine Arge gebildet, bis Mai soll die erste Phase abgeschlossen sein.
Projektleiter Marcus Piso freut sich vor allem über eines: Im Zuge des Umbaus werden auch rund 600 Quadratmeter an Werkstätten und Abstellräumen mit geschaffen, letzte Chance auf eine Erweiterung im Festspielbezirk. Der knapp 100 Meter hohe Kran steht übrigens auf einem massiven Betonsockel, der genau dort errichtet wurde, wo normalerweise die ersten zehn Zuschauerreihen in der Felsenreitschule sind. Neben dem mobilen Dach wird auch die Tribüne neu gedeckt.
"Ich habe heuer echt gezittert, ob das Dach noch hält", seufzt die Festspielpräsidentin. Im kommenden Jahr jedenfalls soll die Spielstätte wieder voll in Betrieb gehen. Peter Stein wird Giuseppe Verdis Macbeth hier inszenieren, mit Ricardo Muti als Dirigent. Ab Herbst 2011 folgt dann die zweite Phase des Umbaus.
von Wolfgang Weber, "Salzburger Krone"
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.