"AppUp"

Intel öffnet eigenen App-Store und stellt Atom-CPUs vor

Elektronik
15.09.2010 10:35
Apple und Google haben es vorgemacht: Mit der wachsenden Zahl mobiler Internet-Geräte haben sich Online-Stores für Anwendungen, sogenannte Apps, zu einem lohnenden Geschäft entwickelt. Nun will sich auch Intel ein Stück vom Kuchen sichern. Der weltgrößte Chiphersteller kündigte am Dienstag seinen ersten eigenen Online-Softwareladen unter dem Namen "AppUp" an und stellte zudem neue Atom-Prozessoren vor.

In seinem neuen App-Store will Intel künftig sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Software anbieten, sagte Intel-Managerin Renee James auf dem Intel Developer Forum in San Francisco. Zum Start soll unter anderem Software von Adobe (Adobe Air), Barnes & Nobles und Konami zur Verfügung stehen.

Für den weltweiten Vertrieb hat Intel Verträge mit Elektronikläden wie der amerikanischen Kette Best Buy, dem britischen Dixons und Croma in Indien geschlossen. Auf den dort verkauften Netbooks soll die Zugangssoftware für Intels AppUp-Store vorinstalliert sein. Der taiwanesische Hersteller und Netbook-Erfinder Asus werde seine Geräte ab Oktober mit einer eigenen Version von Intels AppUp-Center ausstatten, kündigte James weiter an.

Neuer Atom-Prozessor für Tablets und Netbooks
Nach der Ankündigung neuer Core-Prozessoren am Vortag stellte Intel am Dienstag zudem eine Reihe neuer Atom-Prozessoren vor, mit denen der Konzern vor allem Märkte abseits des klassischen PC-Geschäfts aufrollen möchte. So präsentierte Intel etwa die "Atom"-Variante "Groveland", die in internetfähigen Fernsehern zum Einsatz kommen soll. Der Schwesterchip "Tunnel Creek" hingegen soll in die Infotainment-Technik von Autos Einzug halten.

"Wir müssen viele Gebiete abdecken und 'Atom' stößt in Marktsegmente vor, in denen Intel-Technik bisher kaum verwendet wurde", sagte Doug Davis, Chef der Intel-Embedded-Sparte. In den kommenden fünf Jahren will Intel seinen Umsatz im Geschäft mit integrierten Steuerungen jährlich um ein Viertel steigern, wie Davis Anfang des Monats in einem Interview angekündigt hatte.

Wachsende Konkurrenz
Intel hatte zuletzt vor allem bei Smartphones und Kleincomputern unter wachsender Konkurrenz von kleinen Anbietern zu leiden, die stromsparendere Chips anbieten. So setzen etwa die Hersteller von Tablet-PCs und Handys bisher vor allem auf Prozessoren, die vom britischen Halbleiterentwickler ARM entworfen wurden.

Auch im Bereich von Industriesteuerungen und integrierter Computertechnik setzten heimische Anbieter wie Freescale und RMI sowie die Asiaten Renesas und VIA dem Marktführer zu. Als Reaktion rüstete sich Intel im Ringen um den Mobiltechnikmarkt mit der Übernahme der Handychipsparte von Infineon und kündigte an, deren Entwicklung von Mobilfunkhalbleitern der neuesten Generation (LTE) deutlich zu beschleunigen.

Zuletzt konnte Intel den Stromverbrauch bei seiner günstigen Atom-Chipreihe senken und die Modelle damit attraktiver für den Einbau in mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets machen. Branchenkenner erwarten aber dennoch einen harten Konkurrenzkampf mit Rivalen wie Nvidia, Marvell und Qualcomm, deren sparsame Chips auf der ARM-Technologie basieren.

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