Mauthausen-Randale

Messerstecher als Auslöser des Kampfes verhaftet

Oberösterreich
17.09.2010 15:43
Die "Völkerschlacht" zwischen Türken und Tschetschenen in Mauthausen ist durch eine Messerstecherei ausgelöst worden. Der mutmaßliche Messerstecher ist nun von der Polizei festgenommen worden. Der Verdächtige allerdings ist gar kein Tschetschene, sondern Albaner.

Er war am Freitag gemeinsam mit einem Freund mit zwei Türken in Streit geraten und hatte seine Kontrahenten mit Stichen im Hüft- und Oberschenkelbereich verletzt. Der 22-jährige Verdächtige soll dann noch die beiden Türsteher mit dem Messer bedroht haben. "Kommt's her, wenn's euch trauts", soll er laut Hermann Feldbacher von der Sicherheitsdirektion mit gezücktem Messer gesagt haben. So gelang ihm die Flucht vom Tatort.

Der 22-Jährige soll laut Polizeiangaben einschlägig vorbestraft sein. Er ist nicht geständig, wurde laut Ermittler aber von Zeugen identifiziert. Auch die Opferaussagen sollen den Verdächtigen belasten. Er wird wegen absichtlicher schwerer Körperverletzungen und gefährlicher Drohung angezeigt und sitzt derzeit in der Justizanstalt Linz.

Rachefeldzug
Noch in der Nacht waren aufgebrachte Türken zur Disco gefahren und hatten sich mit den Türstehern gestritten. Es kam aber noch ärger: Am Samstagnachmittag fuhren Tschetschenen mit 15 Autos nach Mauthausen und knöpften sich den türkischen Betreiber (40) des Wettlokals "Phönix" vor, der zuvor die Fahrt zur Linzer Disco organisiert hatte. Bei der Retourkutsche waren die Tschetschenen nicht zimperlich. Der Wirt und ein Freund wurden mit Baseballschlägern zusammengeschlagen.

Showdown in Mauthausen
Dann verjagten und verfolgten wiederum die Türken die Angreifer. Beim Freizeitpark Mauthausen stellten sie zwei Tschetschenen, die in einem silbernen BMW saßen. Diese fuhren mit dem Auto in die Menschenmenge, ein Türke wurde schwer, zwei Landsmänner leichter verletzt. Der Lenker (31) gab beim Verhör an, die Türken hätten mit Baseballschlägern, Maurerfäustl, Holz- und Eisenstangen auf sein Auto eingeprügelt, er habe aus Angst Gas gegeben.

Am Abend mussten Polizisten AKh und UKH in Linz bewachen. Es passierte nichts, aber am Sonntagvormittag begann es in Linz wieder zu brodeln, die Spitäler wurden beobachtet. Der Fahrzeuglenker wurde unterdessen ausgeforscht und befand sich in Polizeiverwahrung. Über die weitere Vorgehensweise muss das Gericht entscheiden.

Die Ermittler vermuten aber keinen religiösen oder ethnischen Hintergrund. "Das war nur das Demonstrieren von Stärke", erklärte Sicherheitsdirektor Alois Lißl am Montag.

von Christoph Gantner, Florian Hitz ("OÖ Krone") und ooe.krone.at

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