Fall Silke Schnabel

Verteidiger legt Beschwerde gegen Fortführung ein

Salzburg
14.09.2010 11:09
Anton W. (52) sitzt wegen des Verdachts des Mordes und der Vergewaltigung im Gefängnis – 18 Jahre nach der Bluttat an Silke Schnabel. "Er beteuert weiterhin seine Unschuld", sagt Verteidiger Karl Wampl, der gegen die Fortführung protestiert.

Nach der Verhaftung des Verdächtigen am Freitag bei einer Bushaltestelle nahe Obertrum eilte Anwalt Karl Wampl am Montag sofort in die Justizanstalt. Wampl, der bereits 1992 den damals schon verdächtigen Salzburger im Mordfall Silke Schnabel vertreten hatte, führte mit seinem Mandanten ein längeres Gespräch.

"Er beteuert weiter seine Unschuld. Er ist wahnsinnig enttäuscht über die Dinge, die gerade passieren", so Wampl zur "Krone". Gegen die U-Haft wird er vorläufig aber nicht protestieren. "Die nächste Haftprüfung ist kommende Woche. Die werden wir voraussichtlich abwarten." Wohl will der Jurist aber Beschwerde gegen die Fortführung des 1993 geschlossenen Aktes protestieren. Er hegt nämlich Zweifel an den neuen Beweisen, auf denen die Wiederaufnahme beruht: "Die neue Zeugenaussage ist mehr als fraglich." Und auch das Gutachten des Profilers Thomas Müller ist für ihn "nicht aussagekräftig".

Staatsanwaltschaft holt psychologisches Gutachten ein
Bisher allerdings wurden sämtliche Einsprüche gegen die Fortführung von der Justiz abgeschmettert. Die Staatsanwaltschaft setzt unterdessen weitere Schritte für die Anklage. "Wir holen ein psychologisches Gutachten ein", sagt Sprecherin Barbara Feichtinger. Außerdem gibt es molekular-biologische Untersuchungen über weitere, 1992 nahe dem Tatort gefundene Gegenstände - etwa einer Damen-Unterhose, einer Fignernagelprobe und mehreren Holzlatten einer Sitzbank. "Ein Ergebnis liegt noch nicht vor", sagt der zuständige Staatsanwalt Andreas Allex.

von Max Grill, "Salzburger Krone"

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