Mammut-Projekt

Salzburger Bahnhof erstrahlt 2011 im Jugendstil-Glanz

Salzburg
03.09.2010 07:19
Zwei Jahre wird am Salzburger Hauptbahnhof schon umgebaut. Noch ein Jahr dauert es, bis die völlig ausgehöhlte Bahnhofs-Halle wieder aufgesperrt wird. Salzburgs einzige Jugendstil-Halle wird sich dann weitgehend im Originalzustand (im Bild im Zustand aus dem Jahre 1909) präsentieren. Auch Teile der Eisenkonstruktion sollen dann wieder aufgebaut sein.

Ein Stück Salzburger Geschichte wird derzeit in Polen wieder aufbereitet: Die Stahlkonstruktion des Mittelbahnsteiges, zerlegt in 2.000 Einzelteile, in 20 Lkw-Fuhren nach Kattowitz verschickt, wird dort gerade restauriert. Denkmalschutz-Hofrat Ronald Gobiet und Projektleiter Thomas Wörndl waren vor Ort: "Zuerst werden die alten Farbschichten entfernt, dann wird die Konstruktion mit zusätzlichen Querstreben verstärkt und danach geschweißt und geschraubt."

Im November 2011 sollen die ersten Teile der Stahlkonstruktion wieder stehen: Dann werden die Bahnsteige 1, 2 und 3 eröffnet und die ältesten Teile der Eisenkonstruktion aus dem Jahr 1862 wieder aufgestellt. Neu wird die Färbung sein. Gobiet: "Statt grau wird die Konstruktion elfenbeinfärbig sein, so wie sie ursprünglich bei der Eröffnung des Bahnhofes einmal war."

Saal im alten Stil
Ein anderes Glanzstück soll dann ebenfalls fertig sein: Die Eingangshalle, der einzige Jugendstil-Saal der Stadt, soll von Ramsch und Einbauten befreit, wieder in ihrem ursprünglichen Zustand erstrahlen. Hier hat sich der Denkmalschutz, anders als beim Marmorsaal am Mittelbahnsteig, durchgesetzt. An den Wänden wurden zehn Fliesengemälde mit Salzburg-Motiven wie Hellbrunn, dem Landeswappen sowie Ansichten aus Gastein freigelegt. Nur ein einziges Kunstwerk ist zerstört. Gobiet: "Es handelt sich um ein Festungsbild, es wird nach alten Fotos neu gefertigt."

Die Bahnhofshalle wird außerdem von der scheußlichen Industrieverglasung befreit, sie bekommt wieder "durchsichtige" Original-Fenster. Ein besonderes Gustostückerl sind die alten Hängelampen, die man nach Zeichnungen aus der Zeit der Jahrhundertwende ebenfalls rekonstruiert hat: "Insgesamt wird die Eingangshalle sehr authentisch aussehen, völlig anders als sie die Salzburger zuletzt in Erinnerung hatten", so Gobiet.

Auch das Stahlskelett auf den Bahnsteigen zwei bis fünf wird ab Februar 2011 Stück für Stück montiert und auf seine historischen Gusseisenfüße gestellt.

von Wolfgang Weber, "Salzburger Krone"
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