Unfälle am Schulweg

Zahl verunglückter Kinder steigt: 2009 bereits 81 Fälle

Wien
31.08.2010 16:45
In wenigen Tagen beginnt die Schule – und dann werden wohl wieder viele Mädchen und Buben auf dem Weg zum Unterricht verunglücken. Trotz der Bemühungen durch Sicherheitsaktionen, wie etwa "Achtung Zebra!", nimmt die Zahl der Schulwegunfälle nicht ab. Im Gegenteil: Im vergangenen Jahr starb sogar ein zehnjähriges Kind.

Im Jahre 2005 gab es in Wien 66 Schulwegunfälle mit 69 verletzten Kindern, 2009 waren es sogar 76 Unfälle, bei denen 82 Opfer im Alter zwischen sechs und 15 Jahren zu beklagen waren, eines kam ums Leben. Die meisten Schulwegunfälle erleiden die Siebenjährigen. Das erklärt Martin Blum, Experte des Verkehrsclubs Österreichs (VCÖ): "Mit sechs Jahren werden die Kinder noch von den Eltern zur Schule begleitet. Mit sieben beginnen sie aber, auch selbstständig zum Unterricht zu gehen. In diesem Alter ist dann eine Häufung der Unfälle zu bemerken."

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Erst bei den 13-Jährigen nimmt die Zahl der Schulwegunfälle ab. Zwischen 2005 und 2009 wurden  56 Kinder im Alter von elf Jahren verletzt, bei den 13-Jährigen waren es 31, bei den 15-Jährigen "nur" noch neun. Insgesamt erlitten in den genannten fünf Jahren bei Unfällen auf dem Schulweg 144 Mädchen und Buben von sechs bis neun Jahren Verletzungen, 215 im Alter von zehn bis 15 Jahren.

Verkehrskompetenz ist entwicklungsabhängig
"Mit zunehmender Erfahrung der Kinder nimmt die Zahl der Schulwegunfälle ab", so Martin Blum: "Es hängt jedoch auch mit der Entwicklungspsychologie zusammen. So ist erst ab dem zwölften Lebensjahr das Sichtfeld von Kindern voll ausgebildet."

Auch sonst kann ein Kind nicht als "kleiner Erwachsener" betrachtet werden, was sein Verhalten betrifft. Eine Links-rechts-Wahrnehmung ist erst ab einem Alter von acht Jahren möglich, Entfernungen können ab neun Jahren eingeschätzt werden, Geschwindigkeiten noch später. Das Geräusch von Autos nimmt ein Kind erst ab dem achten Lebensjahr immer bewusst wahr. Um Unfälle zu verhüten, empfiehlt der VCÖ den Eltern, den Schulweg noch jetzt in den Ferien mit den Sprösslingen zu üben.

von Erich Vorrath, Kronen Zeitung

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