Kinder ohne Bleibe

Jugendbande geht nach Einbrüchen wieder frei

Salzburg
27.08.2010 11:02
Wohnhäuser in Fürstenbrunn, Anif und Niederalm hat eine vierköpfige italienische Kinderbande heimgesucht - die "Krone" berichtete. Jetzt standen zwei Täterinnen vor Gericht. Doch die Diebinnen gingen am selben Tag frei. Silvia G. ist eines der Opfer, die Schmuck und Geld verloren: "Ich verstehe die Welt nicht mehr..."

Es sind "Mitglieder einer mobilen ethnischen Minderheit", so steht es in der Anklageschrift. Offiziell gelten sie als staatenlos, als "Wohnort" gaben die beiden Kusinen den "Campo di Nomadi" bei Rom an. Angereist waren die 14- und 16-Jährige im Auto (!) mit zwei Verwandten, die überhaupt erst zwölf und 13 Jahre alt sind. "In Italien macht das ja jeder so...", gab das Duo an.

"Der Amtsarzt hat das Alter der beiden Angeklagten aber erst schätzen müssen", erzählt G., "denn sie besaßen nur gefälschte Dokumente." Jedenfalls waren die Diebinnen geständig.

Was Silvia G. jedoch wenig nützte. "Ich war mit meinem Vater zum Prozess gekommen, der war 40 Jahre lang Polizist." Und der erfahrene Beamte sagte vor der Verhandlung: "Du wirst sehen, die gehen frei."

"Sie haben keine Bleibe, keine Schulbildung"
Und so kam es. Zwar wurden die beiden zu sechs Wochen unbedingter Haft (zehn und zwölf Monate bedingt) verurteilt – diese Zeit hatten sie jedoch bereits in der Untersuchungshaft abgebüßt.    "Wohin die nun gehen", sagt Silvia G., "steht in den Sternen. Sie haben keine Bleibe, keine Schulbildung." Womit die Furcht vor weiteren Straftaten zurückbleibt.

"Wir wollten auf Urlaub fahren und hatten deshalb mehr Geld daheim", spricht Silvia G. über den Verlust, den freilich keiner gutmachen wird. "Auch der ganze Schmuck ist weg. Gefunden hat man nichts." Die Hehler waren schneller am Werk...

von Harald Brodnig, "Salzburger Krone"

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