Einstige Verantwortliche der angeschlagenen Bank sollen in den kommenden Wochen mit Schadenersatzklagen eingedeckt werden. Wie Hypo-Chef Gottwald Kranebitter am Freitag bekanntgab, seien eine Handvoll von Klagen praktisch fertig. Insgesamt sollen sich die Ansprüche am Schluss auf einen "guten dreistelligen Millionenbetrag" summieren.
Auf Fragen nach den Beklagten blieb Kranebitter die Antworten schuldig - er wolle damit nicht die Ansprüche gefährden. Somit ist auch nicht klar, ob der in U-Haft sitzende Wolfgang Kulterer durch den neuen Hypo-Vorstand geklagt wird.
Neben vorsätzlichen Schädigungen gehe es, so Kranebitter, um Betrug und Untreue und grobe Pflichtverletzungen. Diese würden in erster Linie ehemaligen Geschäftsleitern bzw. Vorständen zur Last gelegt. "Daher wird sich in diesem Bereich ein möglicher Anspruch in erster Linie gegen diesen Personenbereich richten."
Finanziell sieht es für die notverstaatliche Hypo auch im Jahr 2009 düster aus. Die faulen Kredite - insbesondere in Südosteuropa - sind im ersten Halbjahr auf 8,27 Milliarden Euro gestiegen. Die Kreditrisikovorsorgen beliefen sich bisher auf 667 Millionen Euro. Das war doppelt so viel wie noch im ersten Halbjahr 2009. Bis Ende geht der Vorstand von rund einer Milliarde aus.
Weiterhin 1,2 Millionen Kunden
Wie die Bank am Freitag betonte, sei es trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im ersten Halbjahr gelungen, die Zahl der Kunden bei 1,2 Millionen zu stabilisieren. Im Juni sind übrigens weitere 450 Millionen Euro Staatskapital in die Hypo geflossen.
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