Libro-Pleite

Einsprüche gegen Anklage verworfen – Prozess anberaumt

Niederösterreich
26.08.2010 12:45
In der Causa rund um die Pleite der Buch- und Papierhandelskette Libro AG, die 2001 in die Insolvenz geschlittert war, ist der Weg zum Prozess nun frei. Das Wiener Oberlandesgericht (OLG) hat die Einsprüche von zwei Beschuldigten gegen die Anklage abgewiesen. "Die Anklageschrift ist damit rechtskräftig. Die Hauptverhandlung vor dem Landesgericht Wr. Neustadt wurde bereits anberaumt", so das OLG.

Nachdem die börsennotierte Libro AG Ausgleich angemeldet hatte und schließlich in Konkurs gegangen war, wurde nach jahrelangen Ermittlungen der Justiz schließlich im Herbst 2009 Anklage erhoben. Mit der Anklageschrift vom 14. Oktober 2009 legte die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt fünf Angeklagten unter anderem strafbare Handlungen im Zusammenhang mit der Ausgabe von Aktien der Libro AG zur Last.

Bis zu zehn Jahre Haft drohen
Der Jahresabschluss 1998/1999 soll manipuliert, der Gang an die Börse damit auf rechtswidrig geschönte Weise erfolgt sein. Den Angeklagten drohen wegen des Verdachts auf Untreue, schweren Betrug und Bilanzfälschung bis zu zehn Jahre Haft.

Vor Gericht müssen sich der ehemalige Libro-Generaldirektor André Rettberg, der ehemalige Finanzvorstand Johann Knöbl, Ex-Aufsichtsratsvorsitzender Kurt Stiassny, dessen Stellvertreter Universitätsprofessor Christian Nowotny sowie der Wirtschaftsprüfer Bernhard Huppmann verantworten. Die Einsprüche von Nowotny und Huppmann gegen die Anklage wurden vom OLG nun am Montag abgewiesen. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

Hauptverhandlung vermutlich Anfang 2011
Die Hauptverhandlung wird nach Angaben des Mediensprechers und Vizepräsidenten des Landesgerichts Wiener Neustadt, Josef Glatz, vermutlich zu Beginn des nächsten Jahres stattfinden. Die zuständige Richterin werde nach dem Aktenstudium die Verhandlung ansetzen, sagte er am Donnerstag.

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