"Stressfaktor"

Scheidungskinder rauchen laut Studie öfter und früher

Wissenschaft
26.08.2010 14:23
Scheidungskinder rauchen häufiger und früher als Gleichaltrige aus traditionellen Familien. Das hat jetzt eine deutsche Studie gezeigt. Das Aufwachsen bei einer allein erziehenden Mutter oder der frühe Tod des Vaters haben hingegen keinen großen Einfluss auf das spätere Rauchverhalten, so der Autor der Untersuchung.

"Vor allem die Scheidung der Eltern während der Kindheit erhöht das Rauchrisiko", sagte Thomas Siedler vom Forschungsinstitut DIW in Berlin. Es steigt bei westdeutschen Scheidungskindern um 14 Prozentpunkte und liegt bei Ostdeutschen und Migranten sogar um 25 Prozentpunkte höher als bei Sprösslingen aus "klassischen" Familien.

Gut 40 Prozent der jungen Leute aus sämtlichen Haushalten mit nur einem Elternteil sind Raucher. Nur 35 Prozent sind es hingegen bei Jugendlichen, die mit beiden Eltern aufwachsen. "Generell ist der Tabakkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Osten etwas höher als im Westen", sagt Studienautor Siedler.

Wichtig ist zudem das Elternvorbild: "Die Raucherquote bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen liegt bei fast 50 Prozent, sofern die Mutter raucht, im Vergleich zu weniger als einem Drittel bei Jugendlichen, deren Mutter Nichtraucherin ist", weiß Siedler.

Zahl der Raucher in Deutschland rückläufig
In Deutschland geht die Raucherquote seit Jahren zurück, derzeit raucht noch ein Drittel der Erwachsenen. "Vor allem bei Jugendlichen haben politische Maßnahmen gewirkt", ist Siedler überzeugt. Dennoch seien weitere spezielle Strategien wichtig: "Die Scheidung der Eltern ist für junge Menschen ein großer Stressfaktor, der oft zum Griff nach der Zigarette führt."

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