Streng genommen seien die kleinen Frösche der Wissenschaft nicht neu, meint Indrameil Das von der Universität Malaysia Sarawak. "Ich habe im Museum schon Exemplare gesehen, die vor über 100 Jahren gesammelt wurden. Allerdings hat man sie fälschlicher Weise für Jungtiere anderer Spezies gehalten."
Leben in fleischfressenden Pflanzen
Die winzigen Frösche verbringen ihr Leben in und zwischen fleischfressenden Kannenpflanzen, die in den feuchten und schattigen Wäldern Borneos wachsen. Ihre Eier legen sie am Rand der Pflanze ab. Die Kaulquappen entwickeln sich dann in der Kannenflüssigkeit der Pflanze, in der andere Insekten zwar verdaut werden, die Baby-Frösche aber verschont bleiben.
Warum das so ist, wollen die Wissenschaftler jetzt untersuchen. Sie nehmen an, dass der Frosch, der mittlerweile den wissenschaftlichen Namen Microhyla nepenthicola erhalten hat, und die Pflanze in einer Symbiose leben.
Die Entdeckung der Mini-Frösche ist für die Wissenschaft von großer Bedeutung. Amphibien sind die am stärksten gefährdete Tiergruppe, da sie mit den globalen Veränderungen wie Klimawandel und Umweltverschmutzung am wenigsten gut umgehen können, betont die Naturschutzorganistation Conservation International. Die Forscher erhoffen sich von dem Winzling neue Erkenntnisse darüber, wie die Tiere auf negative Umwelteinflüsse reagieren.
Wegen raspelartiger Laute entdeckt
Entdeckt wurden die braunen Frösche übrigens, weil die Wissenschaftler ihren raspelartigen Lauten folgten. Diese "Symphonie der Amphibien", die mehr wie das Zirpen von Grillen als nach Quaken klingt, beginnt jeden Abend nach Sonnenuntergang.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.