"Für die laxe Anti-Atom-Politik des Bundes dürfte das Gutachten zu heiß sein", schätzt Landesrat Rudi Anschober angesichts zweier deutscher Untersuchungen. Ein von den Grünen bestelltes Gutachten eines privaten Instituts "zerreißt" das Isar 1 und ein Prüfbericht des deutschen TÜV, mit dem die AKW-Betreiber die Grünen-Kritik eigentlich widerlegen wollten, bewirkte genau das Gegenteil.
Außenhülle trotz Nachbesserungen zu dünn
Nicht nur, dass die Kritikpunkte – etwa fehlende Absicherung gegen Flugzeugabstürze (Isar 1 liegt in der Einflugschneise für München) oder gefährliche "Alterungs"-Prozesse – nicht widerlegt wurden. Der TÜV listet auch penibel auf, dass am Reaktor schon rund 3.000 "Veränderungen" vorgenommen werden mussten. Die Außenhülle ist aber immer noch zu dünn.
Isar 1 wurde 1979 in Betrieb genommen, im selben Jahr, als Österreich per Volksabstimmung gegen das AKW Zwentendorf aus der Atomkraft ausstieg, noch ehe es eingestiegen war. Die Stilllegung von Isar 1 war bereits beschlossen, nun will die Atomlobby aber eine Laufzeit-Verlängerung.
Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.