Kampf gegen Reaktor

Bund verheimlicht Gutachten über Uralt-Kraftwerk

Oberösterreich
23.08.2010 17:01
Bestärkt durch eine TÜV-Prüfung, die ihre Bedenken bestätigt hat, legen Oberösterreichs Atomgegner im Kampf gegen den grenznahen bayerischen Reaktor Isar 1 (Bild) ein Schäuferl nach: Der Bund solle endlich ein Gutachten österreichischer AKW-Experten veröffentlichen, das er in Auftrag gegeben, aber bisher geheim gehalten hat.

"Für die laxe Anti-Atom-Politik des Bundes dürfte das Gutachten zu heiß sein", schätzt Landesrat Rudi Anschober angesichts zweier deutscher Untersuchungen. Ein von den Grünen bestelltes Gutachten eines privaten Instituts "zerreißt" das Isar 1 und ein Prüfbericht des deutschen TÜV, mit dem die AKW-Betreiber die Grünen-Kritik eigentlich widerlegen wollten, bewirkte genau das Gegenteil.

Außenhülle trotz Nachbesserungen zu dünn
Nicht nur, dass die Kritikpunkte – etwa fehlende Absicherung gegen Flugzeugabstürze (Isar 1 liegt in der Einflugschneise für München) oder gefährliche "Alterungs"-Prozesse – nicht widerlegt wurden. Der TÜV listet auch penibel auf, dass am Reaktor schon rund 3.000 "Veränderungen" vorgenommen werden mussten. Die Außenhülle ist  aber immer noch zu dünn.

Isar 1 wurde 1979 in Betrieb genommen, im selben Jahr, als Österreich per Volksabstimmung gegen das AKW Zwentendorf aus der Atomkraft ausstieg, noch ehe es eingestiegen war. Die Stilllegung von Isar 1 war bereits beschlossen, nun will die Atomlobby aber eine Laufzeit-Verlängerung.

Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele