"Polizia, du A…loch, komm, mach i di tot!" Mit diesen "freundlichen Worten", ergänzt durch das Handzeichen "Ich schlitz' dich auf!", empfing der Marokkaner (22) den Polizisten. Den er in seiner jugendlichen "Sturm-und Drang-Zeit" (Gewaltdelikte, aber keine Drogen) vor Jahren kennengelernt hatte. In einem Innsbrucker Keller-Lokal traf er am 19. Juni den Beamten, mit dem er früher zusammengekracht war.
Was dann passierte, schilderte der Türsteher dieses Lokals beim Prozess am Donnerstag am Innsbrucker Landesgericht vor Richter Josef Geisler als Zeuge so: "Der Angeklagte hatte schon im Lokal mit dem Beamten Streit. Ich sagte zu ihm: ,Komm, geh nach Hause, das ist besser so. Denn er hatte zu mir gesagt, dass er den Polizisten kennt und nun irgendetwas plant."
Gewürgt und getreten
Der Marokkaner hatte diesen Rat nicht befolgt. Er lauerte dem Beamten, der in Zivil mit einem Kollegen das Lokal aufgesucht hatte, vor der Türe auf. Er packte und würgte ihn, trat ihn ins Knie, zerfetzte sein T-Shirt, warf ihn zu Boden und verletzte ihn. Der Kollege des Überfallenen, ebenfalls in Zivil, griff ein.
Gemeinsam brachten die zwei Beamten den Angreifer zu Boden. Erst jetzt wurde die Festnahme ausgesprochen. Der Türsteher rief mit seinem Handy weitere Polizisten zu Hilfe. Laut Anklage gelang es dem Marokkaner noch, seinen "Todfeind" in den Oberschenkel zu beißen.
Der Richter verurteilte den Marokkaner für Körperverletzung und Drohung, nicht für Widerstand: Es lag keine Amtshandlung vor. Das Urteil: 1.440 Euro Geldstrafe.
von Hans Licha, Tiroler Krone
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.