Eklat in Hütteldorf

Rapid-Präsident Edlinger setzt Jelavic vor die Tür

Fußball
19.08.2010 13:57
Das wochenlange Transfer-Hickhack um Rapid-Stürmer Nikica Jelavic hat ein böses Ende genommen. Nachdem der Wechsel des Kroaten zu den Glasgow Rangers vorerst geplatzt war, weigerte sich Jelavic am Donnerstag - wenige Stunden vor dem EL-Quali-Match gegen Aston Villa -, weiter für die Hütteldorfer zu spielen. Präsident Edlinger stimmte angesichts dieser Streikandrohung dem Transfer zu und setzte Jelavic mit sofortiger Wirkung vor die Tür...

Die Ablösesumme soll bei fünf Millionen Euro liegen, fast ein Drittel geht laut Edlinger aber an Zulte Waregem, den Ex-Verein des Kroaten. Rapid hatte in den vergangenen Wochen bereits mehrere Angebote der Rangers für Jelavic abgelehnt und zudem angekündigt, den 24-Jährigen gegen Aston Villa einzusetzen. Dann wäre Jelavic in der Champions League allerdings nicht mehr für den schottischen Meister spielberechtigt gewesen. Aus diesem Grund lehnte es der Kroate am Donnerstag auch ab, für Rapid zu spielen.

Rapid war sich in der Vorwoche mit den Rangers über die Ablösemodalitäten eigentlich schon einig gewesen. Dann kam aber vom schottischen Meister die Rückmeldung, man habe sich mit Jelavic nicht auf einen Vertrag verständigen können, weshalb der Transfer abgeblasen wurde. Ein neuerlicher Versuch der Rangers zu Wochenbeginn wurde angesichts der unmittelbar bevorstehenden Partie gegen Aston Villa abgelehnt.

"Jelavic hat uns am Montag mitgeteilt, dass die Angelegenheit für ihn erledigt ist und er sich auf Rapid konzentriert. Umso schmerzvoller ist die Entscheidung. So eine Vorgangsweise hat sich Rapid nicht verdient", sagte Edlinger. Da Jelavic nun nicht im Europa-League-Play-off spielen wird, wäre er für die Rangers in der Champions League einsatzberechtigt - sofern Rapid nicht ohne den Angreifer gegen Aston Villa den Aufstieg schafft.

Abschied als Buhmann
Der Kontrakt von Jelavic wäre noch bis 2012 gelaufen, Rapid hätte sich dem Wechsel also widersetzen können. Darauf wurde jedoch verzichtet, weil es keinen Sinn mache, einen Kicker mit Gewalt zu halten, der nicht mehr für Rapid spielen wolle. "Dass ein Spieler mit solchen Verdiensten für den Verein keinen würdigen Abschied bekommt und das Stadion quasi durch die Hintertür verlassen muss, gefällt mir nicht", betonte Edlinger, sprach in diesem Zusammenhang von einem "eigenartigen Charakterzug" und erzählte, dass Trainer Peter Pacult von den Ereignissen "genauso betroffen ist wie ich".

Edlinger: "Ein Schock für die Rapid-Familie"
Auf der Rapid-Homepage rechnete Edlinger mit Jelavic ab und gab eine sofortige Trennung von dem Spieler bekannt: "Nikica Jelavic hat bei uns nichts mehr verloren. Entgegen aller Erwartungen erklärte Nikica Jelavic, nicht mehr für den SK Rapid spielen zu wollen. Es ist ein Schock für die gesamte Rapid-Familie. Rapid ist ein Verein mit viel Herz und Emotion. Jemand, der solch eine Aussage tätigt, hat hier nichts mehr verloren, weil er Fans und Mitglieder damit mitten ins Gesicht schlägt.

Der SK Rapid selbst hätte nach den beendeten Verhandlungen Herrn Jelavic so knapp vor einem wichtigen Spiel nicht mehr ziehen lassen. Aber wenn jemand von sich aus so kurzfristig sagt, er möchte nicht mehr bei Rapid spielen, dann kann er gehen, weil er damit nicht nur die Mannschaft, sondern auch den gesamten Verein im Stich lässt.

Wir alle sind ob dieser unerwarteten Aussagen tief betroffen. Ich denke aber, dass unsere Fans die Entscheidung des SK Rapid in dieser Causa verstehen werden."

Klingelnde Kassen
Durch den Jelavic-Transfer hat bei Rapid wie schon einige Male in den vergangenen Jahren die Kasse kräftig geklingelt. Nie zuvor hat der Klub mehr Geld durch Transfers eingenommen. Allein durch die Verkäufe von Jimmy Hoffer, Stefan Maierhofer, Ümit Korkmaz und Andreas Ivanschitz wurden 13,5 Millionen Euro lukriert.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele