Teure Umfahrung

UVP-Bescheid: Grünes Licht für Grazer Südgürtel

Steiermark
17.08.2010 13:41
Nach drei Jahrzehnten Tauziehen um den Bau des Grazer Südgürtels, rückt die Realisierung des Millionen-Projekts wieder näher. Nach einem positiven UVP-Bescheid muss noch die Finanzierung geklärt werden. Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) präsentierte am Dienstag gemeinsam mit dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) die Pläne dazu.

Vom seit Jahren angestrebten PPP-Modell (Privat-Public-Partnership) sei man abgekommen: "Die Variante steht rechtlich auf unsicherem Fuß und ist finanziell nicht lukrativ", begründete die Landesrätin. Deshalb habe man Verhandlungen mit der Stadt geführt.

Gesamtkosten: 124 Millionen Euro
Diese habe sich nun bereit erklärt, die notwendigen Grundstücke abzulösen. 70 bis 80 Eigentümer müssen dazu verkaufen, 18 bis 20 Millionen Euro dürften die Ablösen insgesamt ausmachen, schätzte Nagl. Den Großteil des Projekts mit Gesamtkosten von geplanten 124 Millionen Euro werde aber das Land Steiermark über eine mehrjährige Sonderfinanzierung selbst übernehmen müssen. Edlinger-Ploder meinte, dass vom Bund keine Unterstützung zu erwarten sei.

Landesrätin: "Es gibt keine Alternative"
In der ersten Regierungssitzung nach der Sommerpause wolle die Landesrätin den Antrag einbringen und sie rechne mit einem Beschluss. "Es gibt kein Alternative für den Südgürtel und wir haben keine Zeit mehr, auf den Bund zu warten." Sie sehe die Chancen auf eine Realisierung des jahrzehntelangen Projekts "deutlich über 50 Prozent". Nagl dagegen war sich sicher, dass der Grazer Süden mit den rund 45.000 betroffenen Bewohnern in den Bezirken Liebenau, Puntigam und St. Peter und in den Umlandgemeinden nun auch seine Entlastung wie vor knapp einem Jahrzehnt der Norden mit der Nordspange bekommt.

Baubeginn nicht vor 2012
Während die Stadt Graz sich sofort um die Ablösen kümmern wolle, werde seitens des Landes an der Ausschreibung gearbeitet. Bis zur Bauvergabe werde es aber noch Monate dauern. Erste Leitungslegungen seien schon 2011 möglich, tatsächlicher Baubeginn werde aber nicht vor 2012 sein. Nach zwei bis drei Jahren soll der rund zwei Kilometer lange Südgürtel von der Puntigamer-Brücke bis zum Liebenauergürtel fertiggestellt und bereit sein, geschätzte 25.500 Fahrzeuge pro Tag (Prognose für 2015) aufzunehmen.

An Naturfreunde, die den Ausbau der Straßen auf Kosten des Grünraums wittern könnten, schickte Edlinger-Ploder schon im Voraus beschwichtigende Worte: Auf dem "Dach" der rund eineinhalb Kilometer langen Unterflurtrasse sei eine "leichte Nutzung" mit unter anderem Sport- und Freizeitanlagen Platz finden.

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