Bereit für Juventus

Sturm Graz stimmt sich auf die Stars aus Turin ein

Fußball
18.08.2010 15:01
Von wegen junge Mädchen: Momentan stehen die Sturm-Kicker auf Reiferes! Mit einem Video vom Tanz der "Alten Dame" Juventus mit Shamrock stimmte sich das Foda-Team am Montag auf den Europacup-Donnerstag gegen die Stars aus Turin ein - und hofft dabei insgeheim auf einen Schuss italienischer Überheblichkeit. Wobei Juves neuer Coach Luigi Del Neri dafür eher nicht der Typ ist, glaubt zumindest sein Ex-Schüler Didi Elsneg.

Mit einem Doppelpack beim 2:0 in Irland legte Amauri gegen Shamrock die Basis zum Sprung ins Europa-League-Play-off, Superstar Del Piero machte mit einem Freistoß zum 1:0 in Turin den Sack zu. Das neue Juve-Team mit Motta, Pepe (beide Udine) und Bonucci (Bari) war ungefährdet.

Hölzl: "Wir haben nix zu verlieren"
"Wir sind klarer Außenseiter", redet Sturm-Kapitän Andreas Hölzl nach dem DVD-Studium nicht herum, "aber wir freuen uns auf Stars wie Chiellini, Melo, Trezeguet und Diego - so ein Highlight hat man nicht alle Tage. Und Alessandro Del Piero hab ich schon als Bub nachgeeifert. Als er 1996 mit Juve die Champions League gewonnen hat, war ich gerade elf." Aber gerade dieser Star-Rummel verpflichtet Juve zum Einzug in die Europa League: "Wir haben nix zu verlieren", sagt Hölzl, "und vielleicht unterschätzen sie uns ja. Außerdem haben wir ein ausverkauftes Haus hinter uns. Wenn uns da schnell etwas gelingt, wer weiß."

Der neue Juventus-Coach ist allerdings keiner, der etwas auf die leichte Schulter nimmt, warnt Kapfenberg-Stürmer Dieter Elsneg, der Luigi Del Neri im Frühjahr bei Sampdoria Genua als Trainer hatte. Der 60-Jährige aus Aquileia ist ein ruhiger Coach: "Ein akribischer Arbeiter, für den das Kollektiv alles ist", so Elsneg, "und der Konflikte mit großen Namen nicht scheut. Bei Sampdoria hat er Stürmerstar Cassano über ein Monat kaltgestellt, weil er sich nicht unterordnen wollte. Dass er Sampdoria als Vierter in die Champions League geführt hat, brachte ihn zu Juventus." Und mit ihm fast seinen kompletten Sampdoria-Stab, plus Sportdirektor Marotta. "Alles harte Arbeiter, die sich gut kennen", so Elsneg, "das ist ihr Vorteil. Aber bei Juve haben sie jetzt ganz anderen Druck."

Match in Graz für Manninger "spezielles Spiel"
Mit Juventus kehrt auch Ex-Teamtorhüter Alexander Manninger in die Heimat zurück – wenn auch nur kurz. Der 33-Jährige hat in der steirischen Landeshauptstadt vor mehr als zehn Jahren beim GAK erstmals international auf sich aufmerksam gemacht. "Das wird für mich ein bisschen ein spezielles Spiel", versicherte Manninger auf der Juve-Website.

Manninger, der in der Vorbereitung von einer Wadenverletzung zurückgeworfen worden war, wird bei seinem Gastspiel in der mit 15.000 Zuschauern ausverkauften UPC-Arena aber wohl nur die Ersatzbank drücken. "Für Sturm ist das Duell mit Juventus das Spiel des Jahres", meinte Manninger. "Es wird eine tolle Atmosphäre und für mich auch ein etwas emotionaleres Spiel als sonst."

Die österreichische Liga sei laut Manninger mit der italienischen nicht zu vergleichen. "Der Fußball ist nicht auf dem Level wie in Italien", meinte der Keeper, warnte aber dennoch vor den im Gegensatz zu Juve bereits im Meisterschaftsrhythmus stehenden Grazern. "Sie haben bereits ein Monat mit Spielen in den Beinen. Sie werden alles geben, viel laufen und selbst versuchen, offensiven Fußball zu spielen", sagte Manninger vor der Abreise.

von Volker Silli ("Steirerkrone") und krone.at

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(Bild: KMM)



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