Kärntner Sorgenkind

‘Wackelbrücke’: Nun schlägt auch zweite Fahrbahn Wellen

Österreich
17.08.2010 08:58
Die Tauernautobahn im Kärntner Liesertal wird immer mehr zum Sorgenkind und "Millionengrab" der Asfinag. Statt elf Millionen kostet die Sanierung, die eigentlich in Rekordzeit abgeschlossen hätte werden sollen, im fünften Jahr bereits 34 Millionen - und die Altersbergbrücke schlägt wieder Wellen...

Besorgten Autofahrern ist es bereits aufgefallen, auf der berühmt-berüchtigten "Wackelbrücke" wellt sich auch der Asphalt auf der zweiten Richtungsfahrbahn. Dabei war gerade erst die Fahrbahndecke in Richtung Salzburg mit Betonsägen in kleine, 2,5 Tonnen schwere Einzelstücke zersägt worden.

Experten wundert's nicht, dass jetzt die zweite, ebenfalls bereits neue Fahrbahn Wellen schlägt. Und das, obwohl die bauausführende Firma Strabag das Tragwerk schon mit 250 Tonnen Stahl verstärkt hat: "Dennoch ist das mehr als 30 Jahre alte Tragwerk der Altersbergbrücke immer noch dasselbe!"

"Eine planmäßige Welle"
Auch den vielen Asfinag-Spezialisten, Statikern, Vermessern und Planern sind diese Unebenheiten aufgefallen. Die offizielle Begründung dafür klingt kurios und altbekannt: "In einem Feld haben wir eine planmäßige Welle", beharrt Asfinag-Sprecher Volker Höferl, obwohl ein Ortsaugenschein der "Kärntner Krone" ganz klar mehrere Wellen zeigte (siehe Foto).

Höferl: "Diese Welle ist zwischen April und Mai während der Abbrucharbeiten der anderen Fahrbahndecke entstanden. Mit dem Gegengewicht der wieder neu zu errichtenden Fahrbahn soll es sich dann ausgleichen." Die nahezu gleiche Antwort hatte es übrigens schon beim ersten Wellenschlag gegeben.

Projekt noch lange nicht vorbei
Doch nicht nur die Altersbergbrücke, sondern auch an der L43 muss das Stahltragwerk verstärkt werden. Eine Dimension größer wird's bei der L39, der Rachenbachbrücke, denn da müssen sogar die gesamten Betonpfeiler verstärkt werden! Höferl: "Das stimmt. Wir haben das Baulos im kommenden Jahr vor, weil es während der Generalsanierung nicht gemacht wurde." Warum? "Das weiß ich nicht, man hätte es gleich ausschreiben sollen."

Dennoch hält die Asfinag weiter am Fertigstellungstermin 30. Juni 2011 fest. "Dann wird die zweite Spur des Tauerntunnels freigegeben", so Höferl zuversichtlich. Hält der Termin, hat die Generalsanierung wegen statt zwei gut sechs Jahre gedauert.

von Hannes Wallner, "Kärntner Krone"

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