Star aus Schweden

Magnus Andersson ist neuer Handball-Teamchef

Sport
16.08.2010 14:11
Die rot-weiß-rote Männer-Auswahl hat wieder einen Teamchef. Der ÖHB präsentierte am Montag im Wiener Hilton-Hotel mit Magnus Andersson als Nachfolger des Isländers Dagur Sigurdsson, der das Team heuer in Österreich auf den neunten EM-Platz geführt hatte, eine internationale Ikone. Der Schwede war während seiner Karriere als Aktiver einer der weltbesten Handballer und erzielte in 307 Länderspielen 922 Tore.

Der 44-Jährige, der sich nach dem Erfolg im dänischen Cup 2010 vom FCH Kopenhagen getrennt hat, erhielt einen Drei-Jahres-Vertrag. Der Kontrakt enthält eine Klausel, die es Andersson ermöglicht, parallel einen Verein zu übernehmen. Eine solche Doppelfunktion hatte auch sein Vorgänger innegehabt, bis Sigurdssons deutscher Arbeitgeber, die Berliner Füchse, ein Veto einlegte und der 37-jährige Isländer vor vier Wochen seinen Vertrag mit dem ÖHB nicht mehr verlängerte.

Andersson war einer von drei Ausländern, mit dem der Verband über den Posten Gespräche geführt hatte. "Mit Andersson ist uns etwas gelungen, das unserem Anforderungsprofil entsprochen hat: Er ist ein Trainer mit Erfahrung als Spieler und Trainer, er kann eine Mannschaft motivieren. Ein besseres Vorbild kann es nicht geben", freute sich ÖHB-Präsident Gerhard Hofbauer über das Engagement des einstigen Weltklasse-Handballers.

Große Fußstapfen des Vorgängers
"Es ist uns eine Ehre, dass er zugesagt hat", meinte ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner, nachdem die ersten Kontakte zu Andersson vor vier, fünf Wochen geknüpft worden waren. Während des Partille-Nachwuchs-Cups kam man in Gesprächen in Göteborg auf den prominenten Mann. Auf den Neuen wartet ein großes Erbe, das Sigurdsson mit dem neunten EM-Platz 2008 im eigenen Land hinterlassen hat. Von Andersson, dessen Betreuerstab noch nicht fixiert wurde, erwartet man eine Fortsetzung des erfolgreichen Weges.

Vorerst steht die Ende Oktober beginnende EM-Qualifikation gegen Island, Deutschland und Lettland ins Haus. Vom 13. bis 30. Jänner geht es bei der WM in die Heimat des neuen Teamchefs nach Schweden, wo die ÖHB-Auswahl auf Island, Norwegen, Ungarn, Brasilien und Japan trifft. "Gespielt wird da auch in Linköping, wo ich geboren bin. Ich freue mich schon riesig darauf. Es ist eine schwere Gruppe, aber es gibt immer eine Chance, alles ist möglich", meinte der einst weltbeste Handballer.

Ein Job, auf den man stolz sein kann
Er sei stolz, neuer Teamchef von Österreich zu sein. Über Ziele wolle er vorerst nicht sprechen, sondern vielmehr die Spieler kennenlernen, mit den Trainern sprechen und sich mit der Szene vertraut machen. "Die Österreicher haben eine Superleistung bei der EM gezeigt, sie haben bei einer großartigen Stimmung tollen Kampfgeist gezeigt", sagte Andersson bei seinem Dienstantritt, nach dem der Betreuerstab noch zusammengestellt wird. Er verfolgt Woche für Woche auch die deutsche Liga und da sieht er auch immer die ÖHB-Legionäre.

Sonst wisse er nicht viel über den österreichischen Handball. Seinen Vorgänger Sigurdsson wolle er nicht kontaktieren. "Er hat gute Arbeit gemacht, aber ich habe meine eigene Philosophie. Jetzt heißt es einmal zwei, drei Monate hart arbeiten", meinte Andersson. Schneller Handball von der Abwehr bis in den Angriff gepaart mit guter Technik und gutem Auge, lautet das Credo des zweifachen Ex-Weltmeisters und viermaligen -Europameisters, der dazu noch drei silberne Olympia-Medaillen gewonnen hat.

Seinen Einstand gibt Andersson, der vorerst sooft wie möglich in Österreich sein wird, am 27. Oktober in Göppingen gegen Deutschland in der EM-Qualifikation für 2012. Drei Tage später erfolgt in Wr. Neustadt die Heimpremiere gegen Island. Davor möchte der ÖHB noch einen Teamlehrgang einschieben. Als Termin würde sich 5. bis 8. September anbieten. "Da halten auch die Deutschen ein Trainingslager ab. Ob es auch bei uns in dieser Zeit möglich ist, müssen wir noch mit der Liga besprechen", sagte dazu Hausleitner.

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(Bild: KMM)



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