Flut in Pakistan

Ban geschockt: “Keine Katastrophe ist wie diese hier”

Ausland
16.08.2010 08:06
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich vom Ausmaß der Hochwasserkatastrophe in Pakistan geschockt gezeigt. Er habe schon viele Naturkatastrophen in der ganzen Welt gesehen, "aber nichts ist wie das hier", sagte der UNO-Chef am Sonntag in Islamabad nach einem Besuch des Katastrophengebiets. Er rief die internationale Gemeinschaft zu verstärkter Hilfe auf.

Ban sprach von möglicherweise 20 Millionen Menschen, die "direkt oder indirekt vom Hochwasser betroffen sind. Tausende Dörfer und Ortschaften wurden einfach weggespült - Straßen, Brücken, Häuser, Ernten. Millionen Existenzgrundlagen sind verloren gegangen". Den Flutwellen müsse deshalb "mit einer globalen Welle der Unterstützung begegnet werden". Ban kündigte eine weitere Aufstockung der Mittel aus dem UNO-Nothilfefonds um 10 Millionen auf 27 Millionen Dollar (7,81 Millionen auf 21,1 Millionen Euro) an.

Der UNO-Generalsekretär verschaffte sich am Sonntag per Hubschrauber aus der Luft ein Bild vom Ausmaß der Katastrophe in den überfluteten Gebieten entlang des Flusses Indus. In der Nähe der Millionenstadt Multan in der Provinz Punjab besuchte er ein Flüchtlingslager, wo er mit den Flutopfern über deren Notlage sprach. "Die Katastrophe ist noch längst nicht vorüber", sagte Ban. UNO-Organisationen würden sechs Millionen Menschen mit Trinkwasser und Lebensmitteln versorgen. 14 Millionen Menschen sollten medizinisch versorgt werden. "Wir brauchen jedoch mehr Hilfe der Staatengemeinschaft", forderte Ban.

"Ausmaß übersteigt unsere Vorstellungskraft"
"Das Ausmaß der Katastrophe übersteigt unsere Vorstellungskraft", sagte auch der pakistanische Präsident Asif Ali Zardari bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Ban in Islamabad. Er bat seine Landsleute zugleich um Geduld. Der Wiederaufbau sei mühsam und viele Betroffene blieben vorerst auf Unterstützung angewiesen. "Die Hilfe wird noch mindestens zwei Jahr andauern müssen", erklärte Zardari.

Nach Angaben der pakistanischen Katastrophenschutzbehörde kamen bisher über 1.400 Menschen durch die Fluten ums Leben. 2.022 weitere wurden verletzt. Mehr als 891.000 Häuser wurden von den Wassermassen zerstört. Die meisten Todesopfer gab es bisher in der nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa.

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