Exzesse bei Zeltfesten

“Vorverlegte Sperrstunde bringt nichts”

Oberösterreich
15.08.2010 18:05
Der Bürgermeister-Vorstoß im Salzburger Flachgau für eine frühere Zeltfest-Sperrstunde könnte auch in Oberösterreich Vandalismus und Alkoholorgien bei Jugendlichen vorbeugen. So hätten es die Ortschefs in der Hand, Exzessen bei Dorfpartys einen Riegel vorzuschieben. Allerdings glauben sie und die Fest-Veranstalter, dass die vorverlegte Sperrstunde nichts bringt.

"Die frühere Sperrstunde bei Zeltfesten wäre auch in Oberösterreich vernünftig", so Gemeindebundchef Helmut Mödlhammer, der selbst als Bürgermeister einer Flachgauer Gemeinde von der Salzburger Idee profitiert. Seit durch die neue Verordnung bei sommerlichen Dorfpartys um 2 Uhr früh Schluss ist, habe man auch deutlich weniger Probleme mit Schlägereien und Vandalismus.

"Die meisten Anzeigen hat es ja bei uns in der Region zwischen 3 und 6 Uhr früh gegeben", weiß Mödlhammer, in dessen Gemeinde Hallwang man jetzt versucht, die Jungen mit Gratiseintritten früher zu den Festen zu locken. "Wenn sie früher kommen, gehen sie auch früher wieder heim", spricht der Bürgermeister aus Erfahrung.

Angst um Wählerstimmen
Auch in Oberösterreich kann man sich zwar frühere Sperrstunden bei Zeltfesten vorstellen, das Jugendproblem auf diese Weise zu lösen, glaubt man aber nicht. "Das Problem ist, dass die Bürgermeister ja von ihren Wählern abhängig sind. Wenn sie die Zeltfeste früher dichtmachen, ecken sie bei den Leuten an", glaubt Felix Fischer, Primar im Trauner Therapiezentrum für Alkoholkranke, dass Exzesse nur mit höheren Geldstrafen für Zeltfestveranstalter zu verhindern wären.

Auch Manfred Kalchmair, Ortschef in Sierning, sieht im exzessivem Alkoholproblem bei Zeltfesten eher ein gesellschaftliches und kein Sperrstunden-Problem.

von Claudia Prietzel, "OÖ Krone"

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