Psychisch krank

Bombendrohung in Grazer ORF-Studio: Täter (55) gefasst

Österreich
16.08.2010 10:09
Aufatmen bei den Mitarbeitern des ORF-Landesstudios in Graz. Der Mann, der am Sonntag damit gedroht hatte, das Rundfunk-Gebäude in die Luft zu sprengen, ist von der Polizei geschnappt worden. Der mutmaßliche Täter, ein 55-Jähriger aus dem Bezirk Graz-Umgebung, leidet offenbar schon seit Jahren unter einer schweren psychischen Erkrankung.

Der Verdächtige hatte am Sonntag beim Portier ein Einkaufssackerl abgegeben - darin befanden sich ein Drohschreiben an zwei ehemalige ORF-Angestellte sowie der verrostete Zündkopf einer Sprenggranate. Der mutmaßliche Täter wird nun wegen gefährlicher Drohung auf freiem Fuß angezeigt.

Der Pensionist leidet laut Polizei seit Jahren an paranoider Schizophrenie. Der Verdächtige gab gegenüber den Beamten an, dass er nur mit den Bedrohten in Kontakt hatte treten wollen. Den funktionslosen Zündkopf habe er vor Jahren bei einer Wanderung gefunden. Bei einer Hausdurchsuchung wurden laut Exekutive weder Sprengstoff noch Substanzen zur Herstellung von Sprengstoffen gefunden.

Verdächtiger drohte mit Rohrbombe
Sonntag früh gegen 4.30 Uhr war der Mann als vermeintlicher Bote per Fahrrad zum Funkhaus in der Marburgerstraße gekommen und hatte das für einen ehemaligen Mitarbeiter bestimmte Papiersackerl beim Portier abgegeben. Dann rückte der Verdächtige mit dem wahren Grund seines Erscheinens heraus: Er habe eine Rohrbombe für eine weitere Ex-ORF-Mitarbeiterin bei sich - und werde nun zum Thalersee fahren und dort ein Boot in die Luft sprengen!

Als der Verdächtige verschwunden war, alarmierte der Portier die Polizei. Das Gelände wurde abgesichert und der sprengstoffverdächtige Plastiksack von einem sachkundigen Beamten untersucht. Darin befanden sich ein handschriftliches Schreiben, ein Metallkeil und der Zündkopf der Granate. Laut Kriminalpolizei war das Drohschreiben nur sehr schwer lesbar und "wirr" abgefasst.

Ehemalige Mitarbeiter wohlauf

"Es ist beruhigend zu sehen, dass das Sicherheitssystem funktioniert hat", nahm ORF-Kommunikationschef Pius Strobl Sonntagmittag Stellung. Der Verdächtige sei nicht in das Gebäude gelangt, der Sendebetrieb sei weitergelaufen. Strobl zufolge hatte es bisher keine derartigen Vorkommnisse gegeben. Aber solche Drohungen würden immer sehr ernst genommen.

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