Sieben Jahre danach
GB: Erneut Zweifel am Freitod von Waffenexperten
Im Juli 2003 wurde Kelly dann mit verletzten Pulsadern nahe seinem Haus in der Grafschaft Oxford tot aufgefunden.
Todesursache "sehr unwahrscheinlich"
In einem offenen Brief an die Zeitung "The Times" erklärten am Freitag unter anderem Pathologen und Intensivmediziner, nach den veröffentlichten Beweisen sei die offizielle Todesursache Verbluten "sehr unwahrscheinlich". Nun fordern sie mit Nachdruck eine neue Untersuchung der Todesumstände.
Die acht Unterzeichner, unter ihnen der ehemalige leitende Pathologe Michael Powers, dessen frühere Kollegin Margaret Bloom und der Professor für Intensivmedizin Julian Bion, äußerten demnach große Zweifel, dass die bei Kelly festgestellte Verletzung der Ellenarterie lebensbedrohlich gewesen sei. Dies wäre nur im Zusammenhang mit Problemen bei der Blutgerinnung plausibel.
Justizminister stoppte die Ermittlungen
Die offizielle Untersuchung kam zu dem Schluss, Kelly sei durch einen Blutverlust aus einer Wunde am linken Handgelenk gestorben, die er sich mit einem in seiner Nähe aufgefundenen Messer selbst zugefügt habe. Juristische Ermittlungen in dem Fall waren seinerzeit von Justizminister Charles Falconer gestoppt worden. Kelly war der erfahrenste britische Waffenexperte, der vor dem Krieg im Irak an den dortigen UN-Waffeninspektionen beteiligt war.
An der offiziellen Todesursache hatte es wiederholt Zweifel gegeben. So hatten Rettungssanitäter am Tatort festgestellt, dass Kelly nur wenig Blut verloren habe. Zudem war aus seinem Umfeld verlautet, dass trotz des öffentlichen Drucks auf den Wissenschaftler absolut nichts auf Selbstmordgedanken hingedeutet habe.
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