Mumps & Co

So erkennst du die typischen Kinderkrankheiten

Leben
12.08.2010 18:56
Die Bezeichnung allein schon löst bei Eltern oft Albträume aus: Kinderkrankheiten. Masern, Mumps und Konsorten sind nicht nur für die betroffenen kleinen Schätze unangenehm, auch die Eltern leiden mit. Wie du die häufigsten Kinderkrankheiten erkennst und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier.

Röteln
Bei Röteln handelt es sich um eine Virusinfektion, gegen die man sich mit einer Impfung schützen kann. Das gefährliche an den Röteln ist die lange Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Infektion und Auftreten der ersten Symptome: Erst nach 14 bis 21 Tagen erkennst du bei deinem Kind einen Ausschlag in Form von kleinen Flecken, meist an Gesicht und Oberkörper. Dein Kind ist jedoch schon eine Woche vor bis eine Woche nach diesem Ausbruch ansteckend. Erste Anzeichen sind leichtes Fieber, Kopfschmerzen, Husten oder Schnupfen sowie eine Schwellung der Halslymphknoten im Nacken und Ohrenbereich. Auch kann eine Bindehautentzündung auftauchen.

Nachdem es sich um eine Virusinfektion handelt, greifen Antibiotika nicht. Du kannst deinem Kind mit Wadenwickeln die Fieberbeschwerden lindern oder fiebersenkende Zäpfchen verabreichen. Weiters gilt: viel trinken! Röteln verlaufen bei Kindern meist harmlos, nur sehr selten kommt es zu Entzündungen von Gelenken oder des Herzmuskels. Wirklich gefährlich sind die Röteln nur für ungeborene Kinder, da Missbildungen drohen.

Masern
Auch bei den Masern handelt es sich um eine Virusinfektion, die durch Tröpfchen übertragen wird und mit einer Impfung abgewehrt werden kann. Die Inkubationszeit beträgt acht bis zwölf Tage, die größte Ansteckungsgefahr besteht jedoch kurz bevor die Hautrötung auftaucht. Die ersten Symptome sind Kopfschmerzen und Lichtempfindlichkeit. Im Mundraum werden weißliche, spritzerähnliche Beläge erkennbar. Nach etwa zwei Tagen bekommt dein Kind Fieber, das zwar kurzzeitig absinkt, kurz darauf aber wieder steigt. Dann tritt auch der typische Ausschlag zu Tage.

Der Kinderarzt sollte dich aufgrund der Ansteckungsgefahr daheim besuchen und deinem Kind ein fiebersenkendes Mittel verschreiben. Dein Kind sollte viel trinken und sich in abgedunkelten Räumen aufhalten, da dies der gereizten Bindehaut gut tut. Komplikationen sind eher die Ausnahme, kommen aber doch bei fünf bis zehn Prozent der erkrankten Kinder vor, dann in Form von Lungen- oder Mittelohrentzündungen oder Entzündungen der Bauchorgane. Bei einem von tausend Patienten kann es zu einer Hirnhautentzündung kommen.

Feuchtblattern, auch Windpocken
Bei dieser Vireninfektion ist die größte Ansteckungsgefahr von etwa zwei Tagen vor Ausbruch des typischen Ausschlags bis etwa fünf Tage danach gegeben. Schon kleinste Tröpfchen reichen zur Ansteckung, die Inkubationszeit beträgt eine bis drei Wochen. Dein Kind fühlt sich zunächst müde, bekommt Kopfschmerzen und leichtes Fieber, dann erscheinen schon die kleinen Bläschen, die so sehr zum Kratzen verleiten. Das solltest du unbedingt verhindern, da die Narbenbildung sehr stark ist. Lass dir eine Lotion verschreiben, die das Austrocknen der kleinen Bläschen vorantreibt. Auch juckreizlindernde Tinkturen helfen. Ziehe deinem Kind Handschuhe über, damit es sich nicht kratzen kann. Meist verlaufen die Feuchtblattern ohne Komplikationen, selten treten Lungen- oder Hirnhautentzündungen auf.

Scharlach
Diese Bakterieninfektion wird durch Streptokokken der Gruppe A hervorgerufen. Auch sie werden über Tröpfcheninfektion übertragen, können aber mit Antibiotika bekämpft werden. Die Ansteckungsgefahr endet einen Tag nach Beginn der Antibiotika-Einnahme. Es gibt keine Impfung.

Dein Kind bekommt plötzlich hohes Fieber und hat Schmerzen beim Schlucken. Rachen und Gaumen sind rot entzündet, die Zunge ist weiß belegt, später nur mehr rot aber mit geschwollenen Geschmacksknospen (Himbeerzunge). Ausschlag kann hinzukommen, muss aber nicht. Dein Kind muss über zehn Tage Penizillin einnehmen und sollte im Bett bleiben. Viel trinken, gegen das Halsweh helfen Lutschpastillen. Eine Behandlung ist unbedingt erforderlich, um zu verhindern, dass die Bakterien den Herzmuskel oder die Nieren angreifen.

Keuchhusten
Keuchhusten ist eine sehr tückische Krankheit und umso gefährlicher, je jünger das Kind ist. Der Husten klingt zunächst normal, wird aber trotz Behandlung nicht besser. Dann beginnen die eigentlichen Keuchhusten-Anfälle mit kurzen, harten Hustenstößen, die mit Atemnot verbunden sind. Dein Kind hustet mit gestreckter Zunge, ringt pfeifend nach Luft durch die verkrampfte Stimmritze. Danach kommt es zu einem glasigen Auswurf. Diese Anfälle kommen meist nachts und können sehr häufig und heftig werden. Nach etwa drei bis sechs Wochen lassen die Anfälle nach und kommen nur noch bei Anstrengung oder Anspannung.

Im ersten Lebensjahr ist Keuchhusten besonders gefährlich, da das Baby das Bakterium in sich hat, aber nicht hustet. Der Keuchhusten äußert sich darin, dass es zu Atemstillständen, sogenannten Apnoe-Anfällen kommt, die 15 Sekunden oder länger dauern können. Der damit verbundene Sauerstoffmangel im Gehirn kann tödlich sein. Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, können Antibiotika nur mehr die Begleiterscheinungen bzw. zusätzlich Infektionen verhindern, die Krankheit selbst aber nicht bekämpfen. Du hilfst deinem Kind, indem du viel mit ihm spazieren gehst, nur leichte, weiche Nahrung gibst und auch Getränke nur in kleinen Dosen. Am besten klappt die Nahrungsaufnahme nach dem Auswurf nach einem Hustenanfall. Eine Impfung ist möglich.

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(Bild: kmm)



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