0:1 gegen die Schweiz

Österreich vergeigt EM-Quali-Test in Klagenfurt

Kärnten
11.08.2010 22:48
Österreichs Nationalteam hat am Mittwoch den letzten Test vor der im Herbst beginnenden EM-Qualifikation vergeigt. Die ÖFB-Elf verlor in Klagenfurt gegen Weltmeister-Bezwinger Schweiz nach mattem Spiel 0:1. Für das Tor der Eidgenossen sorgte Moreno Costanzo (73.), Christian Fuchs vergab zuvor einen Elfmeter für die Österreicher.

Für den Qualifikations-Auftakt am 7. September in Salzburg gegen Kasachstan gab es auch abseits des Resultats nicht viele positive Erkenntnisse. In der zweiten Hälfte waren die Hausherren zwar über weite Strecken die bessere Mannschaft und traten engagiert auf, vor der Pause aber wirkte die Abwehr mit der neu formierten Innenverteidigung Prödl/Pogatetz oft nicht sattelfest und die Offensive harmlos.

In dieser Phase rannten sich die Flügelspieler Jantscher und Wolf regelmäßig an der Schweizer Abwehr fest und bekamen obendrein nur wenig Unterstützung von der Zentrale, wo Schiemer und Baumgartlinger auf ihre Defensivaufgaben beschränkt waren.

Solo-Spitze Hoffer mit wenigen Chancen
Hoffer hing als Solo-Spitze zumeist in der Luft, kam aber in der 10. Minute immerhin zur besten ÖFB-Chance vor der Pause. Nach einem Eckball von Jantscher und einem Kopfball von Pogatetz verlängerte der Kaiserslautern-Stürmer den Ball aus kurzer Distanz per Kopf, Goalie Benaglio war jedoch per Fußabwehr zur Stelle. Halbwegs gefährlich wurde es noch bei Fehlschüssen von Wolf (11.), Junuzovic (40.) und Pogatetz (41.), die hochkarätigen Chancen hatten allerdings die Schweizer.

Mehr Bilder und Reaktionen zum Match findest du in der Infobox!

Bereits in der 7. Minute konnte Fuchs, der die Schleife anstelle des verletzten Janko trug, gerade noch einen Volley von Yakin abblocken, der sechs Minuten später den Ball nach Stocker-Vorlage aus spitzem Winkel nicht im Tor unterbrachte. In der 25. Minute tauchte Yakin allein vor Gratzei auf, verzettelte sich aber. Zwei Minuten zuvor hatte der Sturm-Goalie einen Kopfball von Derdiyok pariert.

Harnik und Korkmaz bringen neuen Schwung
Nach dem Seitenwechsel, als unter anderen Harnik und Korkmaz eingewechselt wurden, schien die ÖFB-Elf besser auf Touren zu kommen. Die Defensive stand sicherer und die Angriffe wurden flüssiger vorgetragen, und in der 64. Minute schienen die Gastgeber dem Sieg endgültig ganz nahe. Der spanische Schiedsrichter entschied nach einem Zweikampf zwischen Harnik und Affolter, der wohl vor der Strafraumgrenze stattgefunden hatte, auf Elfmeter, doch Fuchs scheiterte an Benaglio und setzte den abgewehrten Ball per Kopf an die Latte.

Es folgte zunächst ein gut angetragener, aber von Benaglio entschärfter Baumgartlinger-Schuss und schließlich jener Treffer, der unmittelbar vor EM-Quali-Beginn für die Moral nicht gerade förderlich ist. Nach einer kollektiven Unsicherheit in der Abwehr misslang dem eingewechselten Klein ein "Ausputzer" und der Ball landete beim kurz zuvor eingewechselten Costanzo, der vom Fünfer mit seiner ersten Ballberührung in seinem ersten Länderspiel für den Sieg der Eidgenossen sorgte.

In der Folge wurde es für die Truppe von Ottmar Hitzfeld, die bei der WM in Südafrika als einziges Team den späteren Weltmeister Spanien (1:0) besiegt hatte, nur noch einmal brenzlig: Harnik zog nach einer weiten Freistoß-Vorlage von Fuchs knapp außerhalb des Strafraums ab, verfehlte das Ziel aber knapp. Auf der Gegenseite verhinderte Gratzei in der 88. Minute den zweiten Treffer von Costanzo.

ÖFB-Team weiter keine eingespielte Mannschaft
Das Testspiel war dabei für Teamchef Dietmar Constantini die letzte Möglichkeit, um seine Truppe für die Qualifikation zur EM 2012 zu finden. Seit seinem Amtsantritt hat der Tiroler sehr viel experimentiert, in den bisher elf Länderspielen seiner Ära kamen nicht weniger als 40 verschiedene Kicker zum Einsatz. Kein Wunder, dass auch beim 0:1 gegen die Eidgenossen von einer eingespielten Mannschaft sehr wenig zu sehen war.

Das 40er-Jubiläum perfekt gemacht hat die Einwechslung von Roland Linz in der 79. Minute, der Austria-Wien-Stürmer kam zum ersten Mal unter Constantini zum Einsatz. Dabei greift Constantini auf zahlreiche namhafte rot-weiß-rote Fußballer wie Andreas Ivanschitz, György Garics, Alexander Manninger, Andreas Ibertsberger oder Jürgen Säumel aktuell gar nicht zurück. Kapitän Marc Janko musste verletzt für die Schweiz-Partie absagen, der derzeit einen Verein suchende Paul Scharner wurde nicht berücksichtigt.

Viele Hoffnungsträger bei U21 im Einsatz
Und zahlreiche junge Hoffnungsträger wie Marco Arnautovic, Yasin Pehlivan oder David Alaba waren am Mittwoch für die U21 gegen Weißrussland (3:3) im Einsatz (siehe Infobox). Die größte Konstante in der aktuellen Constantini-Ära ist Franz Schiemer, der Mittelfeld-Abräumer absolvierte im Wörthersee-Stadion bereits seine neunte Partie über die volle Distanz.

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